Format:
1 Online-Ressource (XII, 524 S.)
ISBN:
9783663157953
,
9783663152323
Note:
Wer immer versucht, eine in sich geschlossene Theorie der Bildung zu schreiben, die einesteils den Ansprüchen des philosophischen Denkens genügt, andernteils aber auch den großen Fragen des praktischen Bildungsverfahrens Antworten liefert, die sich unmittelbar anwenden lassen, dem wird infolge des durch die Arbeit geöffneten Blicks "der vorwms sieht, wie viel noch übrigbleibt", das wenige, was er leisten konnte, kümmerlich genug vorkommen. Gleichwohl will ich nicht mehr zögern die Arbeit der Öffentlichkeit zu übergeben. Ich habe sie nicht übernommen, weil ich wollte, sondern weil ich innerlich mußte. Mein Leben war in erster Linie der öffentlichen, praktischen Bildungsorganisation gewidmet. Langsam haben mich innere Zweifel wie äußere Kampfe, die keinem Organisator erspart bleiben, aus dem lebensnahen und oft so befriedigenden Arbeitsfelde der Praxis in die lebensferne und oft so unbefriedigende Theorie hinübergeführt. Wer neue Konstruktionen wagt, möchte sie auch aus seinem theoretischen Gewissen heraus verteidigen. Als der Krieg ausbrach, war ich bereits auf dem Wege zur Theorie, und als vollends gegen das Ende des Krieges die Universität München mich in den Kreis ihrer Lehrer aufnahm, zwang mich die neue Aufgabe erst recht, den Boden systematisch zu untersuchen, auf dem ich in der langen Zeit meiner praktischen Arbeit gestanden hatte
Language:
German
Keywords:
Pädagogik
;
Geschichte
;
Bildungstheorie
;
Bildung
;
Quelle
DOI:
10.1007/978-3-663-15795-3
Author information:
Kerschensteiner, Georg 1854-1932
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