ISSN:
1860-8787
Content:
Personen mit Vermögen in Millionenhöhe waren bislang in Bevölkerungsbefragungen kaum vertreten - entsprechend wenig wusste man über sie. Auch blieb das exakte Ausmaß der Vermögenskonzentration unklar. Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) hat nun eine Spezialstichprobe integriert, in der Menschen mit hohen Vermögen stark überrepräsentiert sind, um die bisherige Datenlücke zu schließen. Neue Berechnungen auf dieser Grundlage und unter Hinzunahme öffentlich zugänglicher Reichenlisten ergeben, dass die Konzentration der individuellen Nettovermögen in Deutschland höher ist als bislang ausgewiesen: Die oberen zehn Prozent besitzen demnach gut zwei Drittel des gesamten individuellen Nettovermögens, zuvor war man von knapp 59 Prozent ausgegangen. Das reichste Prozent der Bevölkerung vereint rund 35 (statt knapp 22 Prozent) des Vermögens auf sich. Etwa 1,5 Prozent der Erwachsenen besitzen ein individuelles Nettovermögen von mindestens einer Million Euro. Sie unterscheiden sich nicht nur in der Vermögenshöhe von der übrigen Bevölkerung: Es handelt sich häufiger um Männer, die älter, besser gebildet, selbständig und zufriedener mit ihrem Leben sind. Die Vermögensbildung von Personen aus der unteren Hälfte der Vermögensverteilung könnte beispielsweise in Form von Vermögenskonten gefördert werden, in die auch der Staat einzahlt.
In:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, DIW-Wochenbericht, Berlin : DIW, 1995, 87(2020), 29, Seite 511-521, 1860-8787
In:
volume:87
In:
year:2020
In:
number:29
In:
pages:511-521
Language:
German
Keywords:
Aufsatz in Zeitschrift
DOI:
10.18723/diw_wb:2020-29-1
Author information:
Bartels, Charlotte 1984-
Author information:
Schröder, Carsten 1972-
Author information:
Grabka, Markus M. 1968-
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