In:
PPmP - Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie, Georg Thieme Verlag KG, Vol. 72, No. 12 ( 2022-12), p. 550-557
Abstract:
Erste Ergebnisse einer bundesweiten Studie deuten auf geschlechtsspezifische Muster mit weniger berichteten Fällen von Kindesvernachlässigung
und Gewalt in den Neuen im Vergleich zu den Alten Bundesländern. Ziel der vorliegenden Studie war es diese Ergebnisse in zwei größeren
regionalen Stichproben zu überprüfen. Methode: Prävalenzen von Vernachlässigung- und Gewalterfahrung in der
Kindheit wurden mithilfe des Childhood Trauma Screeners in den Regionen Greifswald (SHIP, 2008–2012) und Augsburg (KORA, 2013–2014)
erhoben. Analyse geschlechtsstratifizierter und regionaler Unterschiede. Die Prävalenzen beider lokalen Stichproben wurden anschließend
miteinander verglichen. Ergebnisse: Insgesamt wurden Vernachlässigung und Gewalt in der Kindheit seltener in der Nord-Ostdeutschen Stichprobe (SHIP)
berichtet. Die deutlichsten Unterschiede fanden sich in den Kategorien emotionale Gewalt (SHIP: 6,1%, KORA: 8,7%), körperliche
Gewalt (SHIP: 5,7%, KORA: 10,3%) sowie körperliche Vernachlässigung (SHIP:10,0%, KORA: 19,2%).
Geschlechtsspezifische Muster von Vernachlässigungs- und Gewalterfahrung in der Kindheit unterschieden sich in SHIP und KORA nicht. Schlussfolgerung: Wir
diskutieren den möglichen Einfluss des sozio-politischen Kontexts auf die Prävalenz von Vernachlässigung und Gewalt in der Kindheit,
da alle selbstberichteten Ereignisse in die Zeit vor der Wiedervereinigung in zwei politisch unterschiedliche Systeme fallen.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
0937-2032
,
1439-1058
Language:
German
Publisher:
Georg Thieme Verlag KG
Publication Date:
2022
detail.hit.zdb_id:
800571-0
SSG:
2,1
SSG:
5,2
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