In:
Zeitschrift für Naturforschung B, Walter de Gruyter GmbH, Vol. 25, No. 2 ( 1970-2-1), p. 205-212
Kurzfassung:
Humanserum reduziert die elektrophoretische Beweglichkeit von L- und Yoshida-Hepatom- Asciteszellen. Eine Ig-G-Globulin-Fraktion A 1 F 1 aus dem Serum wirkt nur bei niedriger Ionenstarke (μ = 0,03), jedoch nicht bei einer dem Serum entsprechenden Ionenstärke. Die Untersuchung dieses Problems führte zu folgenden Befunden: 1.Im Humanserum kommen komplementabhängige cytotoxische Antikörper gegen L-Zellen und Yoshida-Hepatom-Asciteszellen (YA-Zellen) vor. Während 30 von 51 untersuchten Humanseren jeweils über 90% der YA-Zellen lysierten, wirkten alle 46 untersuditen Seren auf jeweils iiber 90% der L-Zellen cytotoxisch. Eine Korrelation zwischen den Blutgruppen ABO oder Rh und der cyto- toxischen Aktivitat des Humanserums gegeniiber YA-Zellen besteht nicht. Alle 6 untersuchten Kaninchenseren lysierten jeweils über 90% der YA-Zellen, jedoch nur weniger als 20% der L-Zellen. Die cytotoxische Wirkung des Kaninchenserums gegenüber YA-Zellen ist ebenfalls auf ein Anti- korper-Komplement-System zurückzuführen. 2.Der schon von FEDOROFF et al. 9 beschriebene Antikörper gegen L-Zellen kann von YA-Zellen bei 0° nicht adsorbiert werden. 3.Meerschweinchenkomplement kann weder Humankomplement bei L-Zellen noch Human- oder Kaninchenkomplement bei YA-Zellen ersetzen. Human- und Kaninchenkomplement dagegen sind bei beiden Zellarten austauschbar. 4.Bei L- und YA-Zellen sind nur cytotoxisch aktive Seren elektrokinetisch wirksam. Der verlangsamende Effekt auf die elektrophoretischen Beweglichkeit wird in der Hauptsache durch Anlagerung bestimmter Ig-G-Globuline, die in unserer Ig-G-Fraktion A 1 F 1 enthalten sind, nach der Schädigung der Zellen durch das Antikorper-Komplement-System hervorgerufen, welches allein elektrokinetisch kaum wirksam ist. 5.Zellen, die durch Hitzebehandlung oder infolge der Präparation ihre Vitalität eingebüßt haben, werden auch durch cytotoxisch schwach wirksames oder inaktiviertes Serum in ihrer elektrophoretischen Beweglichkeit verlangsamt. Menschliche Leukozyten und Leberparenchymzellen werden ebenfalls nach einem nicht-antikörper-bedingten Vitalitätsverlust auch durch autologes Serum elektrokinetisch verändert. 6.In Adsorptionsversuchen mit Humanserum und L-Zellen, YA-Zellen, autologen Leukozyten sowie Leberparenchymzellen der Ratte läßt sich jeweils die zellelektrophoretisch erfaßbare Aktivität des Serum auf eine Zellart durch die andere Zellart vermindern. Das gleiche Ergebnis liefern analoge Versuche mit der Ig-G-Fraktion A 1 F 1 und hitzegetöteten YA- und L-Zellen. Demnach zeigen die von nicht-vitalen Zellen adsorbierten elektrokinetisch wirksamen Ig-G-Globuline des Humanserums keine Zellspezifität. 7.Die Ig-G-Fraktion A 1 F 1 allein vermindert die elektrophoretisdie Beweglichkeit von vitalen Zellen nur bei niedriger Ionenstärke (0,03), von nicht-vitalen Zellen jedoch auch bei hoher Ionenstarke (0,15).
Materialart:
Online-Ressource
ISSN:
1865-7117
,
0932-0776
DOI:
10.1515/znb-1970-0218
Sprache:
Englisch
Verlag:
Walter de Gruyter GmbH
Publikationsdatum:
1970
ZDB Id:
2078109-X
ZDB Id:
124635-5
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