Format:
540 Seiten
,
28 Illustrationen
,
23 cm x 15 cm
ISBN:
9783967078343
,
3967078345
Content:
Der gebürtige Wiener Alban Berg (1885-1955) schuf gefühlvolle Erzählungen - in seiner Musik, aber auch in Worten. Sein "eigener Lebens- und Liebesroman" schenkte ihm "Stunden äußerster seelischer Befriedigung", wie er 1910 an seine spätere Frau Helene schrieb. Dem Kollegen Anton Webern teilte er 1914 mit: "Bevor ich komponierte, wollte ich überhaupt Dichter werden". Das Erzählen war fester Bestandteil seines Lebens und kompositorischen Schaffensprozesses und prägte auch seinen Umgang mit der eigenen Biografie. Alban Bergs "Lyrische Suite" veranlasste seit ihrer Uraufführung 1927 Publikum, Presse und Forschung zu Spekulationen über womöglich in ihr verborgene, hoch emotionale Programme. Die 1976 entdeckte, bis dahin 〉geheim〈 gehaltene annotierte Partitur schien dies zu bestätigen: Sie schrieb dem Streichquartett einen in der Biografie ihres Autors verankerten Inhalt ein. Dieser wurde daraufhin in vielen Untersuchungen als wesentlicher Schlüssel zum Verständnis von Bergs Musik betrachtet, was zahlreiche interpretatorische Narrationen nach sich zog. Dabei steht die "Lyrische Suite" mit ihrer Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte beispielhaft für den 〉narrativ〈 arbeitenden Komponisten Berg, der Urheber einer Vielzahl von Erzählungen ist, die mit dem Streichquartett verknüpft sind. Das Buch beleuchtet erstmals und aus überraschenden Perspektiven das narrative Potenzial der "Lyrischen Suite" nicht nur im Hinblick auf ihr "geheimes Programm", sondern untersucht die sich überlagernden, vom jeweiligen Adressaten abhängigen, teils autofiktiven Erzählungen und Narrative rund um das Werk. Im Zentrum steht dabei immer Berg selbst, der, wie seine zahlreichen Briefe, Gedichte und (Jugend-)Dramen belegen, stets ein leidenschaftlicher Erzähler nicht nur in Tönen, sondern auch in Worten gewesen ist.
Note:
Literaturverzeichnis: Seite 447-478
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Dissertation Universität Basel 2021
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1. Grundlagen: Narrativität, narrative Theorien und methodologisches Herangehen
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1.1 Ausdrucksformen der Narrativität
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1.2 Definitionen des Narrativen
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1.3 Musikologische narrative Theorien
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1.4 Übersicht und methodologische Grundlagen
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2. Voraussetzungen eines 〉erzählenden Komponisten〈 und 〉komponierenden Erzählers〈
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2.1 Biografische Hintergründe
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2.2 Berg als Erzähler
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2.2.1 Berg als mündlicher Kommunikator
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2.2.2 Berg als Schreibender
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2.3 Stilmerkmale
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2.3.1 Umfang und Detailliertheit
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2.3.2 Zitate
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2.3.2.1 Direkte und indirekte (Selbst-)Zitate
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2.3.2.2 Literarische und (quasi) religiöse Zitate
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2.3.2.3 Dekorative Zitate
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2.3.2.4 Musikalische Zitate
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2.3.2.5 Stilistische Kopien
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2.3.3 Inszenierung
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2.3.3.1 Theatralik
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2.3.3.2 Selbststilisierung und Rollenidentifikation
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2.3.3.3 Metaphorik, Karikatur und meisterhafte Adressierung in der Lyrik
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2.3.3.4 Inszenierung und Kompositionsgefühl Bergs als Dramatiker
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2.3.3.5 Bergs "Literarisierung seines Lebens"
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3. Der einzige Brief, "der Sinn hat" - eine Analyse der (musikalischen) Narration für Hanna Fuchs
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3.1 Forschungsstand
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3.2 Die Annotierte Partitur der Lyrischen Suite
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3.3 Analyse der Narration in der Lyrischen Suite
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3.3.1 Die Annotationen im Einführungstext Erwin Steins
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3.3.2 Allegretto giovale: Basis-Narrative
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3.3.3 Andante amoroso: eine Familienszene
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3.3.4 Allegro misterioso: eine (mutmaßliche) Liebeserklärung
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3.3.5 Trio estatico: ein Gefühlsausbruch
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3.3.6 Adagio appassionato: "Du und ich"
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3.3.7 Presto delirando: Liebesleid
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3.3.8 Largo desolato: aus der Tiefe
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3.4.1 Überblick 1: die Erzählung der Annotierten Partitur
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3.4.2 Narrative Charakteristika der Annotationen Bergs
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3.4.3. Überblick 2: Autobiografie und Autofiktion
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4. Die Lyrische Suite und ihre Adressaten
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4.1 Relation zwischen Adressaten und Adressant
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4.2 Die Adressaten der Lyrischen Suite
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4.2.1 Die Familie Fuchs-Robettin: 〉offizielles〈 und 〉geheimes〈 Erzählen
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4.2.2 Hanna Fuchs: eine Übersicht über die Briefe an sie
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4.2.2.1 Was erzählt Berg und wie erzählt er? Stilmerkmale
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4.2.2.1.1 Umfang und Detailliertheit
,
4.2.2.1.2 Zitate
,
4.2.2.1.3 Inszenierung
,
4.2.3 Herbert Robettin: Erzählen als Integritätsbeweis
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4.2.4 Alexander von Zemlinsky: Erzählen als Zeichen der Wertschätzung, als Referenz und Rezeption
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4.2.5 Arnold Schönberg: Erzählen als Lernfeld und Überflügelung
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4.2.6 Bergs Schüler Theodor Wiesengrund-Adorno: Erzählungen für und von einem "Helfershelfer"
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4.2.7 Bergs Schüler Julius Schloß: eine Erzählung für den Adlatus
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4.2.8 Rudolf Kolisch - das Kolisch-Quartett: Erzählen als Interpretationshilfe
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4.2.9 Das mehr oder minder informierte breite Publikum: Erzählen für (zukünftige) Rezipienten
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4.2.9.1 Hören im Konzertsaal und Zuhause: Nacherzählungen der Lyrischen Suite
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4.2.9.2 Lesende/Studierende Rezeption der Lyrischen Suite: Erzählen und Spurensuche
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4.2.10 Selbstadressierung: Erzählen als innere Notwendigkeit
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5. Berg als Sich-Erzähler
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5.1 Exkurs: Anny Askenase
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5.2 Stilmerkmale und ausgewählte Topoi in den Briefen Bergs
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5.2.1 Stilmerkmale
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5.2.2 Erzählkerne
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5.2.2.1 Erzählkern Treue
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5.2.2.2 Erzählkern Kind
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5.2.2.3 Erzählkern Musik
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5.2.2.4 Erzählkern Leid
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5.3 Resümee: Autofiktionales Erzählen als kompositiorischer Selbstzweck
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Anhang 1 - Übersicht über Bergs Annotationen im Presto delirando nach George Perle
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Anhang 2 - Diskografie
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Anhang 3 - Alban Berg an Anny Askenase (1932-1933)
Additional Edition:
Erscheint auch als Online-Ausgabe Jost-Rösch, Nicole, 1980 - Alban Berg - erzählender Komponist, komponierender Erzähler München : edition text + kritik, 2023 ISBN 9783967078350
Language:
German
Subjects:
Musicology
Keywords:
Hochschulschrift
Author information:
Schmidt, Matthias 1966-
Author information:
Wagner-Egelhaaf, Martina 1957-
Author information:
Nanni, Matteo 1970-
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