UID:
kobvindex_ZMS00016853
Umfang:
319 Seiten
Ausgabe:
1. Aufl.
ISBN:
3930908360
Originaltitel:
Achilles in Vietnam dt.
Inhalt:
Im vorliegenden Buch beschreibt der amerikanische Psychiater Jonathan Shay die seelischen Verwüstungen, die der moderne Krieg im Menschen anrichtet, indem er die Erlebnisse seiner Patienten mit denen der Kämpfer in Homers Ilias vergleicht. Seine Patienten sind ehemalige Vietnam-Veteranen, die an schweren posttraumatischen Störungen leiden. Die Ilias beschreibt, wie der Krieger Achill aus Trauer über den Tod seines Freundes Patroklos zum "Berserker" wird. Der Autor weist nach, daß es sich in beiden Fällen um dasselbe Phänomen handelt. Wie entsteht ein Verhalten, das den modernen Soldaten und den historischen Krieger gleichermaßen die zivilisatorischen Hüllen abstreifen läßt? Wie kommt es, daß es ihm nach Beendigung der kriegerischen Ausnahmesituation oft unmöglich ist, sich wieder in normalen Verhältnissen zurechtzufinden? Für den Autor hat das posttraumatische Syndrom seine Ursache in der Regel nicht so sehr im grausigen Kriegsgeschehen selbst, sondern in einer Art moralischer Entgrenzung. Diese Entgrenzung erlebt der Soldat, wenn zudem seiner sittlichen Wertordnung zuwidergehandelt wird, wenn das verletzt wird, was ungeachtet kriegsbedingter Gewalt "recht ist". Schwere psychische Schäden haben ihren Ursprung in der Zerstörung des Vertrauens und sie führen zur Zerstörung der Fähigkeit zu vertrauen. Die weiteren Folgen sind zwanghafte Wiederholung des traumatisierenden Erlebnisses im Schlafzustand und Wachzustand, stark herabgesetzte psychische Belastbarkeit, Verlust jeden Interesses an der Welt schlechthin.(AUT)
Sprache:
Deutsch
Mehr zum Autor:
Reemtsma, Jan Philipp
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