In:
DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift, Georg Thieme Verlag KG, Vol. 142, No. 13 ( 2017-07), p. 986-993
Abstract:
Mit der kürzlich erfolgten Zulassung des vierten direkten, neuen nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulans (NOAK) Edoxaban hat sich die Palette der verfügbaren NOAKs zur Therapie der venösen Thromboembolie (VTE) erweitert. Kurz danach sind zwei aktualisierte Leitlinien zur Prophylaxe und Therapie der VTE veröffentlicht worden, in denen NOAKs als gleichwertige Antikoagulanzien zu niedermolekularem Heparin (NMH), Fondaparinux (FDX) und VKA gelistet sind. Alle NOAKs sind für die Erhaltungstherapie nach VTE verfügbar. Darüber hinaus sind zwei NOAKs in erhöhter Dosis auch für die Initialtherapie (Rivaroxaban und Apixaban) zugelassen. Zwischen den einzelnen NOAKs gibt es pharmakokinetische und pharmakodynamische Unterschiede. Wie bei NMH/FDX muss bei allen NOAKs die Dosis bei relevanter Niereninsuffizienz verringert werden. Ein Bridging im Falle operativer Eingriffe ist dagegen – anders als bei VKA – generell nicht notwendig. Eine Dosispause, deren Dauer von der Nierenfunktion und dem individuellen Blutungsrisiko abhängt, ist, wie bei NMH bzw. FPX, in der Regel ausreichend. Die üblichen Gerinnungsparameter aPTT und INR sind für ein Monitoring ungeeignet. Ein Labormonitoring ist bei Xabanen mittels adjustierten Anti-Xa-Testen, bei Dabigatran mittels der verdünnten Thrombinzeit nur in Ausnahmesituationen, z. B. bei individuell stark erhöhtem Blutungsrisiko oder Fehleinnahmeverdacht, hilfreich.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
0012-0472
,
1439-4413
DOI:
10.1055/s-0042-124132
Language:
German
Publisher:
Georg Thieme Verlag KG
Publication Date:
2017
detail.hit.zdb_id:
2035474-5
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