ISSN:
0513-9066
Inhalt:
Erziehung enthält Leitvorstellungen vom Menschen. Alle Pädagogik besitzt ein implizites Menschenbild. Für die Behindertenpädagogik stellt sich die Frage, welches Bild vom Menschen für Erzeihung, Unterricht, beruflich-gesellschaftliche Eingliederung und Therapie förderlich ist. Die aktuelle Diskussion um moralische Probleme bei einer Bewertung behinderten Lebens - Pränatale Diagnostik und Eugenik, Selektiver Fetozid und Euthanasie, Embryonenforschung und Gentherapie - zeigt, dass es Menschenbilder von Behinderten gibt, die den Betroffenen schaden. Eine Ethik für die Behindertenpädagogik hat bestehende anthropologische Vorstellungen aufzuklären und Kriterien für die Beurteilung förderlicher und hinderlicher Menschenbilder zu erörtern. Ein allgemeingültiges Menschenbils für die Behindertenpädagogik gibt es nicht, wohl aber die Rechtfertigung des richtigen Tuns im konkreten Einzalfall. Es ist unhintergehbares Gebot für die Behindertenpädagogik, hierbei den Interessen der Betroffenen uneingeschränkt Geltung zu verschaffen.
Anmerkung:
Literaturverz. S. 533-534
In:
Zeitschrift für Heilpädagogik 〈München〉, Würzburg : Verband Sonderpädagogik e.V., Bundesgeschäftsstelle, 1951, 41(1990), 8, Seite 514-534, 0513-9066
In:
volume:41
In:
year:1990
In:
number:8
In:
pages:514-534
Sprache:
Deutsch
Schlagwort(e):
Menschenrecht
;
Behinderung
;
Menschenbild
;
Ethik
;
Genetik
;
Sonderpädagogik
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