ISSN:
0044-2070
Content:
"Die Russen", wie die Immigranten aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion in Israel genannt werden (knapp ein Fünftel der Bevölkerung Israels) verändern das Land wie keine andere Einwanderergruppe. Entgegen dem Ideal einer gemeinsamen jüdisch-israelischen Identität pflegen sie ihre Kultur und Sprache (Forderung nach Russisch als zusätzlicher Amtssprache), wollen das Land, das vielen von ihnen "zu orientalisch" ist, modernisieren und streben erfolgreich nach Macht und Einfluß in fast allen gesellschaftlichen Bereichen - Kultur, Wirtschaft, Armee und Politik (Parteien der russischen Einwanderer: Israel Ba'Alja und Israel Beitenu). In gesellschaftlichen Fragen vertreten die "Russen" eher linke Positionen (z.B. Forderung nach Trennung von Staat und Synagoge), in nationalen Fragen nehmen sie eine eher rechte Haltung ein. Unabhängig vom Ausgang der Wahlen vom 17. Mai 1999 läßt sich für den Friedensprozeß prognostizieren: die russischen Einwanderer werden nicht zulassen, daß die israelische Regierung gegenüber den Palästinensern auf einst errungene Positionen mit leichter Hand verzichtet. Der Aufsatz wird ergänzt durch ein Interview mit der Leiterin des Jitzhak-Rabin-Zentrums für Israel-Studien (Tel Aviv) über den Charakter der jüdischen/israelischen Beziehungen seit Beginn des Jahrhunderts zu Rußland bzw. später der Sowjetunion. (DÜI-Hns)
Note:
Lit.-Hinw
,
"Einseitige Liebe" : die Historikerin Anita Shapira über Israels besonderes Verhältnis zu Rußland. - S. 16
In:
Die Zeit 〈Hamburg〉, Hamburg : Zeitverl. Bucerius, 1946, 54(1999), 19, Seite 13-16, 0044-2070
In:
volume:54
In:
year:1999
In:
number:19
In:
pages:13-16
Language:
German
Author information:
Dachs, Gisela 1963-
Author information:
Shapira, Aniṭah 1940-
Author information:
Thumann, Michael 1962-
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