In:
Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde, Georg Thieme Verlag KG, Vol. 234, No. 09 ( 2017-09), p. 1109-1118
Abstract:
Hintergrund Die optische Kohärenztomografie-Angiografie (OCTA) ermöglicht nicht invasiv eine hochaufgelöste und tiefenselektive Visualisierung des Mikrogefäßsystems von Netzhaut und Aderhaut. Allerdings können auch Bildartefakte auftreten, die eine Befundung erschweren. Ziel dieser Arbeit ist es, im Zusammenhang mit OCTA-Aufnahmen auftretende Artefakte zu beschreiben und eine Nomenklatur vorzustellen. Methoden Es wurden OCTA-Untersuchungen mit der AngioPlex™-OCTA-Technologie sowie auch mit dem Plex Elite 9000 (Carl Zeiss Meditec, Inc., Dublin, USA) in Kombination mit dem CIRRUS HD-OCT 5000 (Carl Zeiss Meditec, Inc., Dublin, USA) durchgeführt. Beispielhaft werden typische, in den OCTA-Aufnahmen auftretende Artefakte beschrieben und deren Ursachen erläutert. Ergebnisse Es können 3 Gruppen von Artefakten unterschieden werden: (a) systemimmanente Artefakte, die unabhängig vom eingesetzten Gerätetyp auftreten (Projektions- und Abschattungsartefakte, Fenstereffekte und der Verlust des Scanfokus); (b) Artefakte, die durch Algorithmen zur Datenverarbeitung und Bildprozessierung hervorgerufen werden und deren Häufigkeit bzw. Ausprägung vom eingesetzten Gerätetyp abhängt und variieren kann (Segmentierungsartefakte, Duplikationen von Gefäßen); (c) Bewegungsartefakte, die je nach eingesetztem Gerätetyp in unterschiedlicher Häufigkeit und Ausprägung auftreten, da je nach Gerät unterschiedliche Methoden (z. B. leistungsfähiger Eye-Tracker) eingesetzt werden, um diese zu reduzieren. Das Auftreten von Artefakten ist außerdem auch abhängig von der Kooperation der Patienten, der Klarheit der optischen Medien und der Pathologie der Netzhaut. Schlussfolgerung Bei der OCTA treten wie bei jedem anderen bildgebenden Verfahren auch Artefakte auf. Dennoch lassen sich die OCTA-Aufnahmen qualitativ fast immer gut auswerten und liefern unverzichtbare Erkenntnisse zu Morphologie und Perfusionsstatus von Aderhaut und Netzhaut. Bei guter Kenntnis möglicher Artefakte und entsprechender kritischer Datenanalyse ist eine korrekte Bewertung der OCTA-Aufnahmen möglich, um eine korrekte klinische Diagnose zu stellen.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
0023-2165
,
1439-3999
DOI:
10.1055/s-0043-112857
Language:
German
Publisher:
Georg Thieme Verlag KG
Publication Date:
2017
detail.hit.zdb_id:
2039754-9
Bookmarklink