In:
Kindheit und Entwicklung, Hogrefe Publishing Group, Vol. 24, No. 4 ( 2015-10), p. 225-235
Abstract:
Zusammenfassung. Im Rahmen der Aachener Frühgeborenennachsorge wurden N = 199 Frühgeborene ( 〈 32 SSW und/oder 〈 1500 g) der Geburtsjahrgänge 2007 bis 2011 im Alter von korrigiert zwei Jahren entwicklungsneurologisch nachuntersucht und ihr MDI mit dem Bayley II ermittelt. Die Daten wurden retrospektiv analysiert, um herauszufinden, ob der Migrationshintergrund die kognitive Leistungsfähigkeit zum Untersuchungszeitpunkt beeinflusst. Es zeigten sich keine Unterschiede hinsichtlich des Geschlechts, medizinischer Komplikationen und der Inanspruchnahme von Therapie zwischen Kindern mit (42 %) und ohne (58 %) Migrationshintergrund. In Übereinstimmung mit der Literatur lag die gesamte Aachener Stichprobe mit einem mittleren MDI von 83,3 (SD 17,4) eine Standardabweichung unter dem Durchschnitt der Referenzpopulation. Kinder mit Migrationshintergrund lagen im kognitiven Outcome 10 Punkte unter Kindern ohne diesen, was entscheidend durch das Vorliegen familiärer Risikofaktoren bedingt wurde. Im regressionsanalytischen Modell hatten familiäre Risikofaktoren und das Geburtsgewicht den größten Einfluss auf den kognitiven Outcome; aber auch das Vorliegen eines Migrationshintergrundes leistete einen zusätzlichen Beitrag zur Vorhersage. Frühgeborene mit Migrationshintergrund sollten daher als besondere Risikogruppe erkannt werden, insbesondere wenn sie zusätzlich familiäre Risikofaktoren aufweisen, um sie frühzeitig differenzierter fördern zu können.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
0942-5403
,
2190-6246
DOI:
10.1026/0942-5403/a000178
Language:
German
Publisher:
Hogrefe Publishing Group
Publication Date:
2015
detail.hit.zdb_id:
1142124-1
detail.hit.zdb_id:
2090981-0
SSG:
5,2
SSG:
5,3
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