In:
Zentralblatt für Chirurgie - Zeitschrift für Allgemeine, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Georg Thieme Verlag KG, Vol. 140, No. 02 ( 2015-04), p. 156-162
Abstract:
Hintergrund: Eingriffe an der vorderen Brustwand können zu Wundheilungsstörungen führen.
Untersucht wird, ob die Anwendung einer präventiven Unterdrucktherapie das Risiko einer Wundheilungsstörung an der vorderen Brustwand nach offener Brustwandkorrektur reduzieren kann.
Methodik: In einer retrospektiven Vergleichsanalyse von 100 Patienten mit offener Korrektur einer Trichter- oder Kielbrustdeformität in den Jahren 2010 bis 2012 wurden 50
aufeinanderfolgend behandelte Patienten, deren Wunde 5 Tage postoperativ mittels Prevena™ (KCI Medizinprodukte GmbH, Wiesbaden) behandelt wurde, mit 50 aufeinanderfolgenden Patienten
verglichen, deren Wunde mit einer OPSITE®-Folie (Smith & Nephew, Hamburg) abgedeckt wurde.
Die Wundnaht erfolgte nach einem Standard, ebenso die Einlage von Redon-Dränagen. Es wurden daher retrospektiv 2 gleichwertige, repräsentative Patientengruppen gebildet und systematisch
anhand standardisiert erhobener Parameter verglichen. Das Wunddressing wurde in beiden Gruppen unmittelbar nach dem Wundverschluss aufgebracht und jeweils bis zum 5. postoperativen Tag
belassen. Wundkontrollen erfolgten bei Abnahme des Verbands, bei Entlassung, 6 Wochen und 12 Wochen postoperativ. Zu diesen Zeitpunkten wurde die Wunde auf das Vorliegen von Schwellung,
Rötung, Nässen, Schmerzen und Heilungszeichen untersucht. Gegebenenfalls vorliegende Wundfisteln oder Dehiszenzen wurden in Lokalisation und Ausdehnung erfasst.
Ergebnisse: In der Prevena-Gruppe sahen wir 10 % interventionspflichtige Wundheilungsstörungen, in der OPSITE-Gruppe 24 %. Bei Anwendung der Prevena zeigten einige Patienten umschriebene
Hauterosionen im Bereich des Übergangs Schwamm-Folie. Diese waren jedoch in allen Fällen innerhalb des Beobachtungszeitraums folgenfrei abgeheilt.
Schlussfolgerungen: Durch Anwendung einer präventiven Vakuumtherapie konnte retrospektiv eine erhebliche Reduktion der
Rate von Wundheilungsstörungen nach offenen Brustwandkorrekturen erzielt werden. Statistisch war jedoch kein Signifikanzniveau nachzuweisen (p = 0,074).
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
0044-409X
,
1438-9592
DOI:
10.1055/s-0033-1360291
Language:
German
Publisher:
Georg Thieme Verlag KG
Publication Date:
2015
Bookmarklink