Format:
1 Online-Ressource (circa 61 Seiten)
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Illustrationen
Series Statement:
IAB-Forschungsbericht 2021, 6
Content:
Mit dem vorliegenden Bericht werden erstmals Schätzungen für die Stille Reserve zur Diskussion gestellt, die das bisher nur auf Westdeutschland angewandte IAB-Konzept der Stillen Reserve auf Gesamtdeutschland übertragen. Die grundlegende These, mit der die Stille Reserve beim IAB-Ansatz modelliert wird, beruht auf einer Abhängigkeit der Erwerbsbeteiligung von der Arbeitsmarktlage. Bei diesem international bewährten Vorgehen wird die Erwerbsquote als abhängige Variable und Indikatoren der Arbeitsmarktlage, z.B. eine Arbeitslosenquote, als unabhängige Variable in eine Regressionsgleichung aufgenommen. Datenbasis der Berechnungen sind die nach Alter, Geschlecht und Nationalität unterschiedenen Erwerbsquoten des Mikrozensus. Die Schätzungen für die Stille Reserve werden auf das Altersintervall 15 bis unter 65 Jahre beschränkt. Aus methodischen Gründen wurden zunächst aus den Erwerbsquoten sogenannte Logits gebildet und der Einfluss der Arbeitsmarktlage sowie verschiedener anderer Einflussgrößen (Löhne, Rentenalter usw.) darauf geschätzt. Es wurden unterschiedliche Arbeitsmarktindikatoren auf ihre Wirkung geprüft, beispielsweise die allgemeine Arbeitslosenquote, die Arbeitslosenquote von Frauen oder die Offenen-Stellen-Quote. Die Arbeitsmarktindikatoren basieren auf der Arbeitsmarktstatistik der BA. Insgesamt liegen Regressionen für 40 Subpopulationen mit Zeitreihen über den Zeitraum 1991 bis 2019 vor. Entsprechend der Schätzungen liegt für alle Subpopulationen in der Nettobetrachtung ein 'discouragement effect' und kein 'added worker effect' vor. Damit sinken die Erwerbsquoten bei sich eintrübenden Arbeitsmarktdaten. Um Stille Reserve-Quoten zu ermitteln, und damit auch die absolute Stille Reserve bestimmen zu können, wurde ein bereits früher angewandter regionaler Benchmark-Ansatz gewählt. Auf der Ebene der Bundesländer wurden beste Werte (Benchmarks) für die Arbeitsmarktindikatoren ermittelt. Die Abweichung der tatsächlichen Arbeitsmarktlage vom Benchmark führt zur Stillen Reserve. Die neu geschätzte Stille Reserve liegt auf einem ähnlichen Niveau wie bei früheren Schätzungen, die sich aus der Addition von west- und ostdeutschen Rechnungen ergaben. Lediglich in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung treten größere Abweichungen auf. Der Grund dürfte der damals extreme Anstieg der Stillen Reserve in den neuen Ländern sein. Da viele Daten nicht mehr nach Ost und West getrennt vorliegen, sollten die aktuellen Schätzungen eine gute, zukunftsorientierte Grundlage für künftige Berechnungen bilden können. Seit den Hartz-Reformen, also nach 2005, sinkt die gesamtdeutsche Stille Reserve. Sie ging von 1,72 Millionen Personen 2006 auf knapp unter 900.000 im Jahr 2019 zurück. Das Geschlechterverhältnis war zuletzt nahezu ausgeglichen. Fast ein Viertel der Stillen Reserve waren Nichtdeutsche, also deutlich mehr als ihr Bevölkerungsanteil.
Content:
This report presents unified estimations of the hidden unemployment for the first time for the whole of Germany by implementing the IAB-approach that was only before applied for West Germany. The fundamental and internationally established hypothesis of the IAB-approach is that the labour participation is influenced by the labour market performance, for example the unemployment rate. Therefore, a regression equation is estimated, with the labour participation rate as the dependent variable and an unemployment indicator as an independent variable. We use labour participation rates by age, gender and nationality, based on the German Microcensus. The estimations are restricted to 15 to 64 years olds. For methodological reasons, the labour participation rates are transformed into logits. For the influence of the labour market indicator, we tested different variables, e.g. the overall unemployment rate, the unemployment rate or women, or the vacancy rate. The labour market indicators are obtained from the statistic of the Federal Employment Agency. Furthermore, the estimations consider several covariates, like wages, retirement age, etc. All in all, regressions for 40 subpopulations were conducted with time series that covers the period 1991 to 2019. The estimations support the thesis of a discouragement effect for each subpopulation, which outperforms any added worker effect. This means labour participation will shrink in case of rising unemployment figures. In order to calculate hidden unemployment rates, and absolute figures of the hidden unemployed, we applied a regional benchmark approach. For each labour market indicator the best figure was identified across the federal states in Germany. The difference of the real figure to this benchmark leads to the hidden unemployment rate. The level of the estimated hidden unemployment is close to former calculations, combined for East and West Germany. Relevant deviations occur only in the first years after the German unification, presumably caused by an extreme increase in East Germany. As many data will not be available separate for East and West, our current approach might be a good, forward-looking base for future estimations. After the Hartz-reforms, hidden unemployment in Germany shrinks from 1.72 million in 2006 to less than 900,000 in 2019. The sex ratio was balanced in the near past. Almost a quarter of the hidden unemployed were non-German, which is far more as their population share.
Language:
German
Keywords:
Graue Literatur
Author information:
Fuchs, Johann 1956-
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