Format:
1 Online-Ressource (X, 248 S.).
Edition:
Deutsche Ausgabe
ISBN:
978-3-642-94303-4
,
978-3-642-93903-7
Note:
Die Grönlandsee. 7.-9. Juli 1912. Hinter uns glänzte die blanke Flache des Ö-Fjords im Licht der sinkenden Sonne; vor uns lauerte graukalter Dunst über dem schläfrig atmenden Meer. Die Gipfel Islands verblichen im ungewissen Schimmer der Nacht, und mit drückender Schwere umfing uns der Nebel des Eismeeres. 9.-12. Juli. Ruhig und sicher glitt indes die "Godthaab" gen Nordnordost; in Nässe und Nebel geht es vorbei an Jan-Mayen und hinauf bis zum 76. Breitengrad. Hier nehmen wir Kurs nach Westen: hier soll die Schlacht geschlagen werden, hier der Kampf mit den gefürchteten Eismassen der Grönlandsee gewagt werden. 12.-21. Juli. Die Fahrt im Treibeise, dem Reich des Seehunds und Bären, ist an packenden Eindrücken reich. Man fühlt sich so lächerlich klein inmitten dieser mächtigen treibenden Eisfelder, man ahnt die Allmacht Gottes in der maßlosen Kraft, die sie zusammenpreßt, daß die Ränder splittern und zu langgestreckten Schraubwällen getürmt werden. Das Auge schmerzt vom glitzernden Spiel der Sonnenstrahlen in den Tausenden von Eiskristallen, und fast erdrückend wirkt der naßkalte Nebel des Eismeeres, der die Ferne verhüllt und zum Warten zwingt. Hier muß mit Bedacht gewogen, aber dann mit Kraft gewagt werden. Geschmeidig muß das Schiff sich drehen und winden zwischen den kantigen Eisfeldern, und fest muß es den eisengepanzerten Steven einsetzen, wenn die Schollen zusammenpacken und den Weg versperren Hauptmann Koch und Kapitan Kjöller in der Ausguckstonne.
Language:
German
Keywords:
Forschungsreise
;
Reisebericht
;
Reisebericht
;
Reisebericht
DOI:
10.1007/978-3-642-94303-4
Bookmarklink