Format:
1 Online-Ressource (VIII, 104 S.).
ISBN:
978-3-663-06824-2
,
978-3-528-08445-5
Note:
Jerome Bruner's wieder und wieder zitierte Feststellung: "Any idea or problem or body of knowledge can be presented in a form simple enough so that any particular learner can understand it in a recognizable form." (J. S. Bruner: Toward a theory of instruction. Cambridge 1966, S. 44) hat eine weitaus weniger bedachte Folge für die Einschätzung von Schülerfehlern, nicht nur im Mathematikunterricht. Das Problem der Entwicklung des Denkens wird nämlich damit auf die geeignete inhaltliche Auffüllung, Strukturierung und Ausdifferenzierung eines grundsätzlich vorhanden gedachten Denkvermögens, einer von vornherein verfügbaren Fähigkeit zu intelligenter Informationsverarbeitung und zu intelligentem Handeln verschoben, und das heißt etwas weg vom Abwarten auf das Sichereignen bestimmter Entwicklungsvoraussetzungen und auf die Vollendung bestimmter Entwicklungsstufen. Bruner postuliert damit eine Wechselwirkung zwischen inhaltlichem Angebot, inneren und äußeren Aktivitäten des Schülers und der physiologischen Entwicklung organischer Dispositionen. Fehler, die ein Schüler macht, sind aus dieser Sicht niemals nur in individuellen Anpassungsschwierigkeiten zu suchen oder in organischen Dispositionsmängeln, sondern prinzipiell ebenso und zunächst in Defiziten des inhaltlichen Lernangebotes oder allgemeiner: in den spezifischen Bedingungen der jeweils konkret gegebenen Lehr-Lern-Situationen. Schlicht gesagt: Ein Lehrer ist dann ein guter Lehrer, wenn er den Schülerfehler auch als "seinen" Fehler akzeptiert und entsprechend in beide Richtungen- beim Schüler und bei sich - aufarbeitet
Language:
German
Keywords:
Mathematikunterricht
;
Fehleranalyse
DOI:
10.1007/978-3-663-06824-2
Author information:
Radatz, Hendrik 1939-1997
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