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  • 1
    UID:
    kobvindex_JMB00085956
    Format: 27 Min.
    Series Statement: Gott und die Welt
    Content: Er nennt es sein "Cockpit". Die Rede ist von den fünf Monitoren auf dem Schreibtisch von Jose Weber in Frankfurt. Auf dem ersten laufen den ganzen Tag über die neuesten Nachrichten, auf dem zweiten interviewt Deutschlands einziger jüdischer Heiratsvermittler neue Kandidaten für eine Eheschließung, auf dem dritten gehen die E-Mails seiner Kundschaft ein und der vierte zeigt deren Fotos und Karteidaten. Der fünfte ist schließlich für die dringendsten Fälle reserviert, denn davon gibt es viele: In Webers Regalen stehen Ordner mit rund 800 offenen Fällen, von denen die meisten allerdings, wie der Heiratsvermittler achselzuckend einräumt, "Karteileichen" sind. Webers Agentur Simantov (Deutsch für 'gutes Zeichen') hat ein besonderes Problem. Es besteht darin, dass deren Kundinnen und Kunden in der Regel weit entfernt voneinander leben. In Frankfurt zum Beispiel hat die jüdische Gemeinde zwar 7.000 Mitglieder, aber - so Weber, der selbst fünf Sprachen spricht und in der weiten Welt zu Hause ist - "da kennen sich viele vom Spielen im Sandkasten her und verlieben sich nicht ineinander". In ganz Europa gibt es dagegen immerhin 15.000 heiratswillige Jüdinnen und Juden, weswegen Weber auch schon einmal eine Liebesheirat zwischen einem Finanzexperten aus Paris und einer Professorin aus Sibirien stiftete. Die Grenzen seiner Möglichkeiten sieht der Mann mit der großen Kartei trotzdem sehr deutlich: "Um die Liebe kümmert sich Gott, ich bin nur sein Handlanger." SWR-Autor Uri Schneider beobachtet Jose Weber bei seinem weltumspannenden Versuch, einsame Herzen miteinander zu verkuppeln. Da ist neben dem selbsterklärten Gigolo Georg Potzies, der stets im weißen Anzug durch Berlin streift, etwa die bildschöne Journalistin und Komikerin Lucia aus Bratislava. Oder die erfolgreiche Alina aus New York, die sogar in einer Stadt, in der mehr als eine Millionen Juden leben, keinen Partner findet. Sie ist allerdings gerade schlecht auf Weber zu sprechen, weil der ihr keine neuen Vorschläge bringt, obwohl er ihr doch versprochen hatte, es gäbe für sie "Kunden ohne Ende". Doch nicht nur Webers Klienten brauchen viel Geduld, für ihn selbst ist sie ebenfalls bitter nötig. Den Großteil seines Honorars erhält er nämlich erst, wenn beide Eheanwärter beim Rabbiner unter der Chuppa, dem jüdischen Hochzeitsbaldachin, gelandet sind. Von den früher üblichen zehn Prozent der Brautmitgift als Vermittlerlohn kann er nur träumen. Reich ist er von seiner Arbeit deshalb bisher nicht geworden, sein Glück hat er allerdings dennoch gefunden. Seine spätere Frau war nämlich zunächst als Klientin zu ihm gekommen. "Nehmen Sie doch direkt mich", hätte er ihr am liebsten sofort gesagt, als sie durch seine Bürotür trat. Ganz Profi hat er das damals nicht gemacht, die große Liebe entwickelte sich trotzdem zwischen den beiden. Was immerhin für seine Menschenkenntnis spricht.
    Note: Nur für den internen Gebrauch
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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  • 2
    UID:
    kobvindex_JMB00087663
    Format: 30 Minuten
    Series Statement: Horizonte
    Content: Eigentlich passt das alles überhaupt nicht zusammen: Das Lächeln und die Tränen etwa, mit denen Zosia Wysocki oft zu den wöchentlichen Treffen in Frankfurt kommt. Sie trifft sich hier regelmäßig mit Freunden und Bekannten bei Kaffee und Kuchen, um über den Holocaust zu reden. Kaffeeklatsch und das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte, Lächeln und Tränen: Sind das nicht unüberbrückbare Gegensätze? Zosia Wysocki, selbst eine Überlebenden des Holocaust, sieht das anders. Das Lächeln, sagt sie, ist für das Leben und das Glück überlebt zu haben, die Tränen für all das, was sie im Holocaust verloren hat. "Treffpunkt" nennen die Sozialarbeiter und Psychotherapeuten der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland kurz und bündig die jede Woche stattfindende Begegnung der Holocaustüberlebenden. Gegründet vor zehn Jahren, ist der Treffpunkt nicht nur für sie viel mehr als nur ein Kaffeeklatsch. "Ich treffe hier Leute, die das Gleiche oder Ähnliches erlebt haben. Leute, mit denen ich mich ohne viele Worte austauschen kann, die ich verstehe. Ich fühle mich hier zu Hause", sagt etwa Siegmund Plutznik, der im Krieg als Partisan in Polen gegen die Nazis gekämpft hat. Eine Oase für jüdische Senioren Der Treffpunkt ist eine Art Oase für die jüdischen Senioren. Wo sonst könnten sie die grauenhaften Geschichten erzählen, die sie so lange mit sich herumgetragen haben? Es sind Erinnerungen an Auschwitz und Bergen-Belsen, an die Ermordung ihrer Familien und die Auslöschung jener ganzen Welt, in der sie als Kinder gelebt und die sie geliebt haben. Im Treffpunkt hört man ihnen zu, oft ohne selbst viel zu sagen, wie der Psychotherapeut Kurt Grünberg berichtet. "Für das, was diese Menschen erlitten haben", erklärt er, "gibt es keine angemessenen Worte." Und doch ist vielen von ihnen das Lächeln nie vergangen. Eines, was diese Überlebenden gemeinsam haben, scheint ihre unerschütterliche Lebensfreude zu sein. So rezitiert die Schauspielerin Zosia Wysocki bis heute voller Leidenschaft die jüdisch-polnischen Gedichte ihrer Jugend, und Avraham Lifshitz, der Auschwitz überlebte, malt Ölbilder, deren Farben fast von der Leinwand schreien. Lifshitz wuchs als kleiner Junge in einem ultraorthodoxen Haushalt in Polen auf. Er erinnert sich an eine Lobeshymne, die er damals voller Inbrunst sang und in der es hieß: "Gott wird Dich vor Deinen Feinden schützen". Und dennoch: Als er nach Auschwitz kam, war da für ihn kein Gott. Mit dem Schicksal Frieden schließen Trotz des Traumas des Holocausts haben die Überlebenden sich aus vielen verschiedenen Gründen entschlossen, in Deutschland zu leben. Djorgi Alpar wurde in den sechziger Jahren als hochqualifizierter Bauingenieur von seiner Firma in Belgrad ausgerechnet nach Deutschland geschickt. Es war nicht nur anfangs schwer für ihn. Heute haben er und seine Frau Lili mit ihrem Schicksal Frieden geschlossen, doch das Nazideutschland werden sie nie vergessen. Die deutsche Staatsangehörigkeit haben sie nie angenommen. Niemand weiß genau, wie viele Holocaustüberlebende in Deutschland leben. Verlässliche Statistiken gibt es nicht, auch, weil sich viele von ihnen nie von deutschen Ämtern und Behörden erfassen lassen würden. Im Frankfurter Treffpunkt haben sie trotzdem eine Heimat gefunden. Die Sozialarbeiter und Psychotherapeuten dort sind immer für sie da - nicht nur bei einem ganz speziellen Kaffeeklatsch am Mittwochnachmittag.
    Note: Fernsehmitschnitt: Hessischer Rundfunk (HR), 16.11.2013
    Language: German
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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  • 3
    AV-Medium
    AV-Medium
    SWR
    UID:
    kobvindex_JMB00084416
    Format: 29 Min.
    Series Statement: Gott und die Welt
    Content: Er bringt gut und gerne 130 Kilo auf die Waage - das schwere Akkordeon, das er vor dem Bauch trägt, nicht mitgezählt. Die wenigen Haare, die er noch auf dem Kopf trägt, hat er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Wo auch immer Jossif Gofenberg auftaucht, drehen sich die Köpfe um. Doch Gofenberg - "Jossif", "Jossl" oder "Goscha", wie ihn seine Freunde nennen - imponiert nicht nur durch seine physische Präsenz. Jossif ist Vollblutmusiker, Komiker, Botschafter der jiddischen Kultur, der ungekrönte Klezmerkönig von Berlin. Wenn er bei der Probe zu seinem 20-köpfigen Chor spricht - ausnahmslos Nichtjuden - kleben ihm alle an den Lippen: "Jiddische Lieder sind jüdische Seelenmusik", sagt er. "Eure Noten sind nur eine Brücke. Die Lieder müssen kommen aus Eurer Seele!" Auch was immer Jossif Gofenberg sagt und spielt, kommt aus der Seele, aus dem Herzen. "Er hat uns an die Hand genommen und uns in das Land seiner Musik mitgenommen", sagt die Berlinerin Maria Ulrich, die seit vielen Jahren bei ihm im Chor singt, "und das lieb ich an ihm." 1949 geboren in Tschernowitz, einst eine pulsierende Metrople jüdischer Kultur, lebt Jossif Gofenberg seit über 20 Jahren in Berlin. Dort lehrt er Nichtjuden jiddische Musik und mit ihr das Judentum - nicht durch Religion oder Philosophie, und sicher nicht durch die Lehren des Holocausts. Für Gofenberg liegt das Herz des Judentums in den Melodien, den Geschichten der Lieder, in Anekdoten und Witzen, die er erzählt wie kein zweiter. Doch richtig in Fahrt kommt Gofenberg mit seiner Klezmerband `Klezmer Chidesh', einer vierköpfigen Band, Vollprofis, die garantiert jeden Saal zum Kochen bringen, selbst eine Rentnerveranstaltung im Französischen Dom, in dem sie neulich spielten, ausgerechnet am Shabbat, an dem kein Jude arbeiten soll. Auf die Frage, ob das koscher sei, ging sein schwarzer Humor mit ihm durch: "Koscher ist das nicht, aber ich freu mich immer, wenn Nichtjuden hören die jüdische Musik. Das heißt, dass sie uns morgen nicht umbringen." Auch das ist Jossif Gofenberg, denn auch das Lachen angesichts von 2000 Jahren Pogromen und Verfolgung ist Teil der jüdischen Kultur. Jossif Gofenberg ist Lehrer, Akkordeonspieler, Chorleiter, Sänger, Alleinunterhalter und nebenbei auch noch musikalischer Begleiter einer jiddischen Puppenshow. Die erzählt zwischen Lachen und Weinen Geschichten aus dem alten Tschernowitz, als jiddische Kultur noch eine ganze Welt für sich war.
    Note: Fernsehmitschnitt ARD 10.2.2013 , Nur für den internen Gebrauch
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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  • 4
    AV-Medium
    AV-Medium
    arte
    UID:
    kobvindex_JMB00086167
    Format: 13 Minuten
    Content: Man kann sich sehr geborgen fühlen in der Welt der Ultraorthodoxen, ein wahrhaft gottesfürchtiges Leben nach der Thora führen, abgeschieden von der Welt da draußen - doch manchen wird die Luft darin zu eng, sie wollen raus: Ihnen bleibt nur der Bruch mit ihrer Familie oder wenigstens die kleine heimliche Flucht für ein paar Stunden.
    Note: Fernsehmitschnitt Arte 29.7.2013 , Nur für den internen Gebrauch
    Language: German
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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  • 5
    UID:
    kobvindex_JMB00070692
    Format: 29 Minuten
    Content: Hätte er einen roten Mantel, sähe er mit seinem weißen Rauschebart und seinem kugelrunden Bauch eher aus wie der Weihnachtsmann. Doch Mordechai Halevy nennt sich selbst stolz den "Klagemauermann". Gute siebzig Jahre ist er vermutlich alt, behauptet selbst aber, er sei "so um die sechzig" und pilgert seit fünfunddreißig Jahren jeden Tag an die Klagemauer, egal ob in der brütenden Sommerhitze, ob bei Regen oder Schnee. Die Klagemauer, die letzte noch stehende Wand des vor zweitausend Jahren zerstörten jüdischen Tempels, ist für viele Juden der Ort, an dem Gott wohnt. Sein Briefkasten quillt über, denn täglich stecken Gläubige Hunderte von handgeschriebenen Bitten und Gebeten in die Mauerritzen. Manche schicken sogar Briefe an Gott, postlagernd an die Klagemauer. Diese landen in einem Jerusalemer Postamt und werden zweimal im Jahr zur Klagemauer gebracht. Für manch einen ist die Klagemauer auch der Arbeitsplatz. Der amerikanische Rabbiner Jay Karzen lebt in Jerusalem und feiert gegen Honorar Bar-Mitzwas an der Klagemauer, so etwas wie jüdische Konfirmationsfeiern. Seine Kunden kommen aus aller Welt. Es sind so viele, daß ihn die Tageszeitung "Jerusalem Post" unlängst zum "Bar-Mitzwa-König" ernannt hat. Rabbiner Karzen zahlt mit religiösem Rummel an der Klagemauer seine Miete. Andere haben weniger irdische Motive, versuchen sich einen besseren Platz im Himmel zu sichern, oder sie bauen gleich handfest am "dritten Tempel", in den später der Messias einziehen soll.
    Note: Produktion: Südwestrundfunk (SWR), 2010; Fernsehmitschnitt: 3sat, 20.9.2010
    Language: German
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  • 6
    UID:
    kobvindex_JMB00068775
    Format: 45 Min.
    Content: Die jüdische Lobby beherrscht die Wall Street. Sie kontrolliert die Filmindustrie Hollywoods, die internationalen Medien, und - am wichtigsten von allem - sie zieht die Fäden der amerikanischen Weltpolitik. Über kaum etwas werden rund um den Globus mehr Mythen und Legenden gesponnen als über den Einfluss des Judentums. Eine allmächtige jüdische Lobby ist das Stereotyp antisemitischer Vorurteile und Verschwörungstheorien schlechthin. Der deutsch-israelische Journalist und Filmautor Uri Schneider zeigt in seiner Dokumentation: Es gibt sie wirklich, die vielbeschworene jüdische Lobby. Ihr größtes Spielfeld ist Washington, wo Lobbyismus so amerikanisch ist wie Baseball oder Apple Pie. Hier sind die Lobbygruppen eine Industrie, die sechs Milliarden Dollar im Jahr umsetzt und einen der größten Wirtschaftsfaktoren der Region darstellt. Bei seiner spannenden Suche nach dem jüdischen Einfluss auf die amerikanische Politik räumt Schneider jedoch gleichzeitig mit verhängnisvollen Vorurteilen auf. Denn die Juden Amerikas sprechen längst nicht mehr nur mit einer Stimme. Galt die jüdische Lobby bislang als eine konservative Gruppe, die sich bedingungslos hinter Israel und dessen Politik stellte, hat sich dieses Bild zwischenzeitlich stark geändert. Hauptgrund dafür ist der Einzug Barak Obamas ins Weiße Haus. Während seine Vorgänger nämlich meist ohne lange Debatten die Politik Israels unterstützten, verfolgt Präsident Obama eine politische Linie, die Israel eine Mitverantwortung für die scheinbar ausweglose Lage in Nahost zuweist. Obamas neue Linie gab auch neuen Kräften unter den Juden Amerikas unverhofften Auftrieb: So bekam eine junge Gruppe friedensbewegter jüdischer Lobbyisten namens 'J Street' mit Obama einen Rückenwind, von dem sie vor einem Jahr nur träumen konnte. Die Stimmen von Amerikas Juden in der Politik sind damit differenzierter geworden, die Suche nach einem Ausweg aus der Sackgasse im Nahen Osten hat an Intensität gewonnen. Uri Schneider porträtiert bei seiner Spurensuche, die ihn auch zu Obamas politischen Anfängen nach Chicago führte, Konservative wie Liberale. Er begleitet die Lobbyisten unterschiedlicher Couleur auf die Flure und in die Abgeordnetenbüros im Kapitol. Sein Film korrigiert dabei nicht nur das antisemitische Bild vom bestimmenden jüdischen Einfluss auf den Kurs Amerikas, er vermittelt darüber hinaus auch durchaus überraschende Einblicke in Funktionsweise amerikanischer Politik.
    Note: Fernsehmitschnitt ARD 30.06.2010 , Nur für den internen Gebrauch
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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  • 7
    AV-Medium
    AV-Medium
    UID:
    kobvindex_JMB00095906
    Format: 30 Min.
    Series Statement: Gott und die Welt
    Content: Die Geschichte des Bernd Wollschlaeger klingt unglaublich. 1958 im beschaulichen Bamberg geboren, ist für den kleinen Bernd die Welt zunächst noch in Ordnung. Allenfalls die Besuche der Kriegskameraden seines Vaters, bei denen die "gute alte Zeit" beschworen wird, kommen ihm merkwürdig vor. Als er in der Schule dann zum ersten Mal vom Holocaust hört, beginnt er endgültig, Fragen zu stellen. Was er dabei erfährt, erschüttert ihn bis ins Mark. Bernds Vater war ein überzeugter Nazi, der als Panzerkommandant überall an vorderster Front seine Angriffe fuhr: beim Einmarsch in Polen, bei der Besetzung Frankreichs wie bei der Invasion Russlands. Das Ritterkreuz, das "sein Führer" ihm dafür angeheftet hat, hütet er wie ein Heiligtum. Bernd Wollschlaeger knüpft Kontakte zur kleinen jüdischen Gemeinde in Bamberg. Sie wird seine zweite Familie, bis ihm sein Vater ein Ultimatum stellt: "Sie oder wir". Zur Entscheidung gedrängt, trennt sich Wollschlaeger von seiner Familie. Er tritt zum Judentum über, emigriert nach Israel, wird Arzt und wandert schließlich in die USA weiter. Seine Familiengeschichte macht er selbst gegenüber seiner Frau und seinen Kindern zunächst zum Tabu, hält sie für seine Privatsache. Inzwischen allerdings ist der Kampf gegen Rassenhass und für eine Verständigung zwischen den Völkern und Religionen Bernd Wollschlaegers großes Thema geworden. Vor dem Hintergrund seiner eigenen Geschichte hält er dazu überall auf der Welt leidenschaftliche Vorträge. Nur dort, wo diese Geschichte vor über 30 Jahren begann, hat er sie noch nie erzählt: in Deutschland. Fast 70 Jahre nach dem Holocaust und in einer Zeit, in der überall in Europa ein neuer Antisemitismus ausbricht, hat Filmautor Uri Schneider jetzt Bernd Wollschlaeger in seine Heimatstadt Bamberg zurückgebracht. Entstanden ist dabei ein Film über eine Reise voller überraschender Begegnungen: Wollschlaegers Schwester Helga wollte die Wahrheit über ihren Vater nie wissen: Die Beschäftigung mit der Vergangenheit hilft ihr, eine neue Beziehung zu ihrem Bruder aufzubauen. In einer Bamberger Schule spricht Wollschlaeger vor Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft: Sie können überhaupt nicht verstehen, was Fremdenhass bedeutet. Und ein Militärexperte enthüllt schließlich ein bis dahin gehütetes Geheimnis: Kriegskameraden von Bernd Wollschlaegers Vater haben für Juden heilige Torahrollen zerschnitten, um mit ihnen ausgerechnet die Vergaser ihrer Panzermotoren abzudichten. Mit "Der Sohn des Nazis" zeichnet der Filmemacher Uri Schneider das Porträt eines Menschen, der mit den Dämonen der Vergangenheit ringt - bis heute.
    Note: Fernsehmitschnitt 3SAT 25.1.2017
    Language: German
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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  • 8
    AV-Medium
    AV-Medium
    Stuttgart : Südwestrundfunk
    UID:
    kobvindex_JMB00104143
    Format: 44 Min.
    Content: "An allem sind die Juden Schuld" textete der Komponist und Kabarettist Friedrich Hollaender in seinem satirischen Gassenhauer schon 1931. Heute scheint es wieder so zu sein, dass der Antisemitismus in Deutschland wie in ganz Europa zunimmt und der "ewige Jude" erneut in unser Land eingereist ist. Es sind nicht nur Rechtsextreme oder Islamisten, die den Juden in Deutschland Angst machen. Es ist der salonfähige Judenhass der Mitte, der laut Julius H. Schoeps, Historiker für europäisch-jüdische Geschichte, so beunruhigend ist: "Der Antisemitismus ist integraler Bestandteil der deutschen Kultur." Wie gehen die Juden Deutschlands damit um, dass ihre Synagogen, Museen und Schulen rund um die Uhr von Sicherheitskräften bewacht sind, dass kaum ein Jude sich mit der Kipa auf dem Kopf auf die Straße traut? Antworten sucht die Dokumentation "Jude. Deutscher. Ein Problem?". Die Protagonisten Filmemacher Uri Schneider reist für seine Dokumentation durch die Republik um ein Stimmungsbild zu zeichnen und Fragen zu stellen. Ist es tatsächlich ein Problem, Jude und Deutscher zu sein? Ist man immer noch – oder schon wieder – an allem schuld? Dabei trifft er eine Vielfalt von Menschen. Da ist Mirna Funk, die mit ihrem Debütroman "Winternähe" und ihrer scharfen Beobachtung des ganz alltäglichen Judenhasses den deutschen Literaturbetrieb aufgemischt hat. Da ist Sacha Stawski, der mit seiner Webseite "Honestly Concerned" Antisemitismus bekämpft und einen kritischen Blick wirft auf das, wie er meint, oft verzerrte Israelbild in Deutschland. Da sind Nir Ivenitzki und Doron Eisenberg, die auf den Spuren ihrer Großeltern aus Tel Aviv nach Berlin gezogen sind und dort ein Café aufgemacht haben. Da ist der junge Rabbinatsstudent Armin Langer, der mit seiner Initiative "Salaam-Shalom" eine Brücke zwischen Juden und Muslimen baut. Und da ist Leonid Goldberg, der vor 40 Jahren aus Moskau über Israel nach Deutschland kam. Heute leitet er die jüdische Gemeinde von Wuppertal, die Ziel eines Brandanschlags von Palästinensern wurde. Goldbergs Sohn Gabriel ist mit einer jungen Jüdin in Paris verheiratet. Dort, erzählen die beiden, gibt es nach den Terroranschlägen einen Massenexodus französischer Juden nach Israel. Eine schwierige Suche "Jude. Deutscher. Ein Problem?" zeigt Menschen unterschiedlichster Couleur: religiös und säkular, liberal und konservativ, jung und alt. Doch eines verbindet sie alle. Sie sind auf der Suche nach ihrer Identität als Juden in der schwierigen Heimat Deutschland.
    Note: Fernsehmitschnitt tagesschau24 30.9.2016 , Nur für den internen Gebrauch
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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  • 9
    UID:
    kobvindex_JMB00048031
    Format: 45 Min.
    Content: Früher galten Fundamentalisten als Schwärmer, heute ist Fundamentalismus ein politischer Kampfbegriff. Als am 11.September 2001 zwei Flugzeuge in die Türme des World Trade Centers rasten und ein drittes ins Pentagon, starben mehr als 3.000 Menschen. Seit 11/9 ist die Wahrnehmung der Weltöffentlichkeit für religiös motivierte Gewalt geschärft. SWR, NDR und WDR begeben sich in den USA, in Israel und im Jemen auf Spurensuche, wie aus Frömmigkeit Fundamentalismus und Fanatismus werden kann. Da wäre die jüdische Siedlerin Daniella Weiss. Die Kriegerin in der Armee Gottes ist 62, sprüht vor Energie, und schreckt nicht einmal davor zurück, ein paar kalte Nächte auf dem Nebensitz ihres Kleinwagens zu verbringen, um Wache zu schieben vor der Einfahrt einer neuen illegalen Siedlung. Daniella Weiss ist selbst erklärte Revolutionärin, Chefideologin und Urgestein der jüdischen Siedlerbewegung im palästinensischen Westjordanland, Fundamentalistin im ureigensten Sinne. Des Weiteren zeigt der Film christliche Kreationisten im Grand Canon und das Warten auf das Ende der Welt mit Pastor Haggee. Im jemenitischen Tal der Tränen kämpft ein Scheikh als politisches und religiöses Oberhaupt seines Dorfes um den Erhalt seiner Lebenswelt in Zeiten der Globalisierung. Der Film von Thomas Berbner, Patrick Leclercq und Uri Schneider skizziert Entstehung und Gesichter des Fundamentalismus in Judentum, Christentum und Islam.
    Note: Mitschnitt: ARD, 5.12.2007, 23.30 - 0.15 Uhr , Nur für den internen Gebrauch.
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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  • 10
    UID:
    kobvindex_JMB00118950
    Format: 30 Minuten , mp4
    Content: Vorbehalte, Ressentiments, im schlimmsten Fall Ausschluss aus der Religionsgemeinschaft: Viele junge, gläubige Schwule und Lesben machen diese Erfahrungen, wenn sie sich outen. Wie vereinbaren homosexuelle Christen, Juden und Muslime in Deutschland Glaube und sexuelle Ausrichtung in oft repressiven und konservativen Religionsgemeinschaften? Wie kämpfen sie für Anerkennung und Gleichberechtigung, und haben sie Erfolg damit? Der Film erzählt die Geschichte von drei jungen Menschen, die sich entschieden haben, Glauben und Homosexualität nicht mehr als Widerspruch hinzunehmen. Alle drei sind Mitbegründer von Selbsthilfegruppen, die Betroffenen ein Sicherheitsnetz geben wollen. Die Reportage "Jung, schwul, gläubig - Geht das für Christen, Juden und Muslime?" zeigt deren Kampf um Akzeptanz. Leo Schapiro ist Mitbegründer von "Keshet". Keshet ist Hebräisch und heißt Regenbogen. "Keshet" ist der erste queere jüdische Verein in Deutschland. "Wir möchten gemeinsam dafür sorgen", sagt Leo, "dass offen queeres Leben und auch queere Familien in den jüdischen Gemeinden selbstverständlich werden." Tugay Sarac kämpft für die Rechte queerer Muslime - und wird deshalb bedroht. Tugay, schwul und gläubig, ist einer der paar wenigen deutschen Muslime, die öffentlich zu beidem stehen. Timo Platte ist Grafikdesigner in Wuppertal. Die kleine, fromme Freikirche, in der er aufwuchs, war seine ganze Welt. Doch seine Homosexualität war dort Tabu. Als er sich entschloss auszubrechen, fand er in der Organisation "Zwischenraum" Gleichgesinnte. Mit deren Unterstützung entstand sein Buch "Nicht mehr schweigen".
    Note: Produktion: Südwestrundfunk; Mitschnitt: ARD, 26.4.2020 , Nur für den internen Gebrauch. - Medienarchiv/Mediathek
    Language: German
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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