Format:
1 Online-Ressource (XVI, 240 S.).
ISBN:
978-3-0348-5428-3
,
978-3-0348-5429-0
Note:
Wem es - wie mir - zufällt, am Ende seiner eigenen chirurgischen Laufbahn an einigen beschaulichen Sommertagen so tief in das Auf und Nieder eines Großen seines Faches Einblick zu gewinnen, der ist dem ungemein anregenden Verfasser für das Privileg dieses Vorwortes dankbar. Vieles las ich -toute Proportion gardee -mit seltsamer Betroffenheit in Erinnerung an eigene (frühere!) Voreingenommenheiten und an Momente ungeduldigen Vorwärtsstrebens! Ist Kocher seinem wissenschaftlichen Biographen Trohler im Verlaufe der Quellenforschung zum Stein des Anstoßes geworden? So viel Sendungsbewußtsein und «securite dans l'erreuf» durften für den Medizinhistoriker, der selber in der strengen wissenschaftlichen Tradition vorsichtigen statistischen Denkens aufgewachsen ist, schwer einzuordnen sein. Das Faszinierende an der Darstellung Trohlers ist die Kunst, Kocher in seine Zeit hineinzustellen, bewundert, gefördert und kritisiert durch seine Lehrer Langenbeck, Spencer Wells und Billroth, seinen Zeitgenossen Halsted, dem temporären Schüler Cushing, sowie seinem internistischen Kritiker Sahli in Bern. Die Bilanz dieses Lebens, auch ohne die Verklärung durch den Nobelpreis, ist durch viele Kapitel hindurch positiv. Nicht zufällig ist die Darstellung der Schilddrüsenforschung mit ihren Irrgängen und ihrer schließlichen Korrektur bei aller Objektivität romanhaft packend. Die Rückschau auf Kochers langen Weg zur physiologischen Chirurgie läßt neben vielen Einzelheiten seiner Forschung seine Persönlichkeit nie vergessen. Er erscheint in der Gegenüberstellung zu Billroth als der systematischere Tatmensch, erreicht aber nicht die warme menschliche Ursprünglichkeit und die musische Begabung Billroths. Kocher haftet im Gegensatz dazu ein gewisser Hauch von Kälte und pietistischer Enge an
Language:
German
Keywords:
1841-1917 Kocher, Emil Theodor
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Biografie
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Biografie
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Biografie
DOI:
10.1007/978-3-0348-5428-3
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