Format:
1 Online-Ressource (413 Seiten)
,
14 Abb
Edition:
1st ed
ISBN:
9783868545388
Series Statement:
Studien zur Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts
Content:
»Alle Bewohner der ländlichen Gebiete [...] haben sich innerhalb von acht Tagen in von Truppen besetzten Dörfern einzufinden. Wer nach dieser Frist abseits der Befestigungsanlagen aufgegriffen wird, gilt als Aufständischer und wird als solcher bestraft.« Mindestens 400.000 Internierte in mehr als 80 befestigten Städten und Dörfern, entvölkerte Landstriche und rund 170.000 Menschen, die an Seuchen und Unterernährung starben, waren die Folgen dieses Befehls zur Zwangsumsiedlung der kubanischen Zivilbevölkerung. Andreas Stucki untersucht die Dynamiken und die sozialen, ökonomischen und politischen Konsequenzen der Zwangsumsiedlung während der kubanischen Unabhängigkeitskriege gegen die spanische Herrschaft. Er widerlegt die häufig vertretene These, dass die spanischen Wehrdörfer als koloniale Vorläufer der Konzentrationslager des 20. Jahrhunderts gelten können
Note:
»Alle Bewohner der ländlichen Gebiete [...] haben sich innerhalb von acht Tagen in von Truppen besetzten Dörfern einzu?nden. Wer nach dieser Frist abseits der Befestigungsanlagen aufgegriffen wird, gilt als Aufständischer und wird als solcher bestraft.« Mit diesem Befehl zur Zwangsumsiedlung der Zivilbevölkerung aus dem Jahr 1896 sollte der Zugang der kubanischen Guerillatruppen zu Waffen, Nahrung, Medizin, Kleidern und militärischen Informationen unterbunden werden; die entvölkerten Landstriche wurden konsequent der Zerstörung anheimgegeben. In über 80 befestigten Städten und Dörfern wurden mindestens 400 000 Personen interniert - sie lebten in improvisierten Hütten, Baracken und alten Lagerhäusern. Rund 170 000 Menschen starben an Seuchen und Unterernährung. Andreas Stucki analysiert die Zwangsumsiedlungen im Kontext des kubanischen Guerillakrieges und diskutiert die Frage der strategischen Umsiedlungspolitik als militärische Strategie im Rahmen der Counterinsurgency. Seine komparative empirische Studie zu den sozialen, ökonomischen und politischen Folgen der Zwangsumsiedlungen eröffnet auch Perspektiven für weitere Untersuchungen im Spannungsfeld der Kolonialismus- und vergleichenden Lagerforschung. - »Alle Bewohner der ländlichen Gebiete [...] haben sich innerhalb von acht Tagen in von Truppen besetzten Dörfern einzu?nden. Wer nach dieser Frist abseits der Befestigungsanlagen aufgegriffen wird, gilt als Aufständischer und wird als solcher bestraft.« Mindestens 400 000 Internierte in mehr als 80 befestigten Städten und Dörfern, entvölkerte Landstriche und rund 170 000 Menschen, die an Seuchen und Unterernährung starben, waren die Folgen dieses Befehls zur Zwangsumsiedlung der kubanischen Zivilbevölkerung. Andreas Stucki untersucht die Dynamik und die sozialen Auswirkungen der Zwangsumsiedlung der Zivilbevölkerung während der kubanischen Unabhängigkeitskriege gegen die spanische Herrschaft und widerleg
Language:
German
URL:
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