UID:
almafu_9961834217402883
Format:
1 online resource (289 pages)
Edition:
1st ed.
ISBN:
9783839474495
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3839474493
Series Statement:
Gender Studies
Content:
Wie erleben cis Männer den Verlust ihrer Genitalien, z.B. durch eine Penis- oder Hodenamputation? Auf Basis qualitativer Interviews verhandelt Myriam Raboldt die Zusammenhänge von Männlichkeit, Verletzlichkeit, Körper, Sexualität, Scham und der (Un-)Fähigkeit, darüber zu sprechen. Sie zeigt auf, wie wirkmächtig Geschlecht und Sexualität als subjektivierende Technologien sind, und was es bedeutet, ein gesellschaftliches Tabu zu erforschen. Nicht zuletzt machen die Geschichten der Interviewten das enge Korsett sichtbar, in dem Männlichkeit für cis Männer gelebt werden kann - und zeigen gleichzeitig neue Möglichkeitsräume auf.
Note:
Cover -- Inhalt -- Prolog: Der Weg -- I LÜCKEN UND SCHWEIGEN -- Ein paar Worte zur Form -- 1 Suchbewegungen -- 1.1 Die Eunuchen des Weltkrieges -- 1.2 Genitalverletzungen als »New Stigmata of Modern Warfare« -- 1.3 Penistransplantationen und ethische Debatten -- 1.4 »Das will ja keiner machen!« - Einblicke in die Zivilurologie -- 1.5 Von Stierkämpfen und Selbstkastrationen -- 2 Forschungsthema -- 2.1 Warum der verletzte cismännliche Geschlechtskörper? -- 2.2 Der Forschungs(lücken)stand -- 3 Forschungshaltung -- 3.1 Reflexive Grounded Theory -- 3.1.1 All is data - das Material -- 3.2 Begrifflichkeiten -- 3.2.1 Ein paar Worte zum Bewegen in paradoxen Räumen -- II SCHWEIGEN UND REDEN -- 1 Die Suche nach Gesprächspartnern - der Feldeinstieg -- 1.1 Der holprige Weg zu meinen Interviewpartnern oder: Wo ist das Feld? -- Ein erster Aufruf -- 1.1.1 Das Peniskarzinomregister -- 1.1.2 Nathan -- 1.1.3 Männerberatung, weitere Versuche und Kursänderung -- 1.1.4 Anonyme Chatgespräche: Marten und Hermann -- Transkribieren, codieren, interpretieren -- 1.1.5 Patrick -- 1.1.6 Videocalls: Jonas und Alberto -- 1.2 »…, dass es nichts gibt, wo man sich melden kann« oder: Wo sind die anderen? -- 1.3 »Die Kontingenz des Netzwerks« oder: Das Internet als Fluch und Segen -- 1.3.1 Gescheiterte (Ver)Suche -- 1.4 Zusammenführung: Leerstellen dechiffrieren -- 1.4.1 Fehlende Strukturen -- 1.4.2 Leerstellen dechiffrieren -- 2 Un()Besprechbarkeiten -- 2.1 Schlaglicht 1: »Und dann hab ich immer versucht, meinen Mut zusammenzufassen, aber es hat nicht funktioniert.« -- 2.2 Schlaglicht 2: »Die würden dann nur Witze darüber machen.« -- 2.3 Schlaglicht 3: »Mit cis Männern reden bringt überhaupt nichts.« -- 2.4 Zusammenführung: anforderungsbedingte Besprechbarkeitsgrenzen -- 2.4.1 Fazit: Cismännliche Sprachlosigkeit? -- Versprachlichung von Problemen und Verletzlichkeit.
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Überwindung, Rückzug und Kontrolle -- Vertrauen und Sich‐verstanden‐Fühlen -- Mit‐Männern-(nicht)‐Reden -- 2.4.2 »Da käme man sich ja irgendwie zu nahe.« - das fragile System aufrechterhalten -- Reden = Probleme = Schwäche ≠ Mannsein -- Einsamkeit und kein Miteinander -- Homoerotik‐Tabu -- 2.4.3 Wer spricht mit wem? -- 2.4.4 Männlichkeit und Scham -- Ein Eintrag aus dem Forschungstagebuch -- 2.4.5 Anforderungsbedingte Besprechbarkeitsgrenzen -- 3 Un()Besprechbarkeiten beforschen -- 3.1 Qualitative Forschung mit cis Männern -- 3.1.1 Interviews als »threat and opportunity« -- 3.1.2 Etwas, wo man sich melden kann - die Motivation meiner Interviewpartner -- »Die Selbstreflexion anregen« -- »Helfen wollen« -- Das Interview als Vernetzung oder: Was machen die anderen? -- 3.2 Doing Research on Sensitive Topics - der virtuelle Raum als schützende Maske -- 3.2.1 »Aber andererseits ermöglichte die Anonymität auch freier über manches zu reden« - Chat‑ und Videointerviews -- Anonymität -- Zeitlichkeit -- Pixel statt physischer Präsenz -- 3.2.2 Chatinterviews als »second choice« in der qualitativen Forschung? -- Computer‐mediated communication als Mittel zur Datenerhebung -- Eine schützende Maske -- 3.3 Walking on eggshells - die Interviewsituation -- 3.3.1 Unaussprechbares artikulieren -- »the inexpressive male«? -- Workarounds -- 3.3.2 ›Medizinsprech‹, Beharrlichkeit und Vertrauen -- Beharrlichkeit und Taktgefühl -- Vertrauen -- Sympathie -- 3.4 »Ich mein, Sie als Frau sagen sich: ›Okay, ich habe das nicht, diesen Penis.‹« - Doing Gender im Interview -- 3.4.1 Wer redet mit wem - und worüber? -- 3.4.2 Kontextualisierung und Essentialisierungsfalle -- 3.4.3 Sich verstecken -- 3.4.4 Doing sameness -- 3.4.5 Compliance for the sake of the project -- »Weibliches Zuhörmedium« -- 3.4.6 Blickrichtungen, Macht und Ressourcen -- Spott als Mechanismus der Macht.
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It's about unspoken pain! -- Ein längerer Forschungstagebucheintrag -- 3.5 Un()Besprechbarkeiten interpretieren - die tiefenhermeneutische Methode -- 3.5.1 Heterogenes, komplexes Material -- 3.5.2 Das Rauschen hören -- 3.5.3 Die Tiefenhermeneutik - Trial (and Error?) -- Die tiefenhermeneutische Methode -- Entstehung und theoretische Vorannahmen -- Das Vorgehen -- Die Interpretation der Interpretation -- Die erste Interpretationssitzung: Chatprotokolle von Marten und Hermann -- Memo: Danach -- Nachgespräche -- Die Supervisionssitzung -- Die zweite Interpretationssitzung: Patrick -- Was bleibt? -- Der Penis im Schatten des Phallus -- 3.6 Zusammenführung: Forschen an den Besprechbarkeitsgrenzen -- 3.6.1 Die Vorteile der Reflexiven Grounded Theory -- Von Fall zu Fall hangeln -- Hinlänglichkeit und Plausibilität statt Sättigung -- Open mind statt empty head? -- 3.6.2 An den Besprechbarkeitsgrenzen forschen -- III REDEN UND FÜHLEN -- 1 Im urologischen SPRECHzimmer -- 1.1 Schlaglicht 1: »Ich hab mich da nicht ernst genommen gefühlt.« -- 1.2 Schlaglicht 2: »Und es ist einfach nicht weggegangen, ein paar Wochen lang.« -- 1.3 Zusammenführung: the unproblematic ›normal‹ male -- 1.3.1 Besprechbarkeitsgrenzen im Sprechzimmer: Das Arzt‑Patienten‑Verhältnis -- 1.3.2 Unwissen und Stereotype -- 1.3.3 Cismännliche Körper als unterkomplexe Norm -- 2 Den Verlust fühlen -- 2.1 Hodenkrebs und ‑amputationen -- 2.1.1 Sex ohne Ejakulat ist wie »Yoga ohne Shavasana« -- »Es ist eine Behinderung, die ich nicht mehr akzeptieren könnte.« -- Fruchtbarkeit: ein »komplexes Thema« -- 2.1.2 »Ok, ich bin dann jetzt auch noch unfruchtbar.« -- »Es beschäftigt mich seelisch schon.« -- »…, dass mich das jedes Mal ein bisschen erschreckt.« -- 2.2 Penisbruch und Erektionslosigkeit -- 2.2.1 »Der größte Verlust ist, dass ich mich nicht mehr schön finde.« -- »Fuck, bin ich so shallow?«.
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»Was würde dann jetzt ein Leben ohne Sex bedeuten?« -- »Mein gefühlter Körper und der existierende stimmen halt nicht überein.« -- »Wenn man anfängt, an diesen Fäden zu ziehen, dann fällt der ganze Pullover auseinander.« -- Ein dreifacher Bruch -- 2.2.2 »Ich konnte mich damit arrangieren.« -- »Es war nicht erforderlich, darüber zu sprechen.« -- »Seine Männlichkeit unter Beweis stellen« -- 2.3 Penisamputationen -- 2.3.1 »Gesellschaftlich ist man nach so einer OP eben ›Niemand‹ mehr.« -- »Ich möchte mich nicht erst rechtfertigen.« -- »Da unten« - Hinter den Grenzen der Männlichkeit -- 2.3.2 »Ich muss das Beste draus machen.« -- »Die Emotionen spielen eine sehr große Rolle.« -- »Da wäre mir ein künstlicher Ausgang am liebsten.« -- »Ich habe einen virtuellen Ständer.« -- »Selber können Sie das gar nicht beantworten.« -- 2.4 Mit dem Verlust umgehen -- 2.4.1 »Es waren sehr hilfreiche Gespräche!« - sich öffnen -- 2.4.2 »I can fucking climb at least!« - aktiv sein -- 2.4.3 »Es muss doch eigentlich mehr geben.« - technophiler Hoffnungsglaube -- 2.4.4 »Danach fand ich es interessant, diese ›Prothese‹ anzulegen.« - praktische Lösungen -- 2.4.5 »Dann haben wir wieder bei den Transsexuellen was gefunden.« - nicht aufgeben -- 2.5 Zusammenführung: die Grenzen spüren -- 2.5.1 Die Fähigkeit, im Stehen zu urinieren - Unbeschwertheiten -- 2.5.2 »…, dass immer alles funktioniert.« - Selbstverständlichkeiten -- Keine Zwischenräume -- 2.5.3 Unpacking men's heterosexuality -- Penetration re‑imaginieren und den Penis dezentrieren -- Komplexität zulassen -- 2.5.4 Der Verlust als marginalisierende (Grenz‑)Erfahrung -- IV FÜHLEN UND SEIN -- 1. Schweigen - Reden - Fühlen - Sein -- 1.1 Vom Schreiben über das Schweigen - ein Rückblick -- 1.2 Vom Reden über das Schweigen und Fühlen - ein Einblick -- 1.2.1 Männlichkeit als Gefühlszustand -- 1.3 Fühlen, um zu sein - ein Ausblick.
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1.3.1 Räume schaffen -- 1.3.2 Andere Geschichten erzählen -- 1.3.3 Schlussbemerkung -- Danksagung -- Literatur.
Additional Edition:
ISBN 9783837674491
Additional Edition:
ISBN 3837674495
Language:
German
DOI:
10.1515/9783839474495
URL:
Volltext
(kostenfrei)
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URL:
https://doi.org/10.1515/9783839474495
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