Format:
Illustrationen
ISSN:
1612-6041
Content:
Im Sommer 1940 kam es in Moskau zu einer denkwürdigen Begegnung. Stalin hatte erfahren, dass sein Jugendfreund, Sergei Kawtaradze, verhaftet und in ein Lager gebracht worden war. Als er davon hörte, erteilte er die Anweisung, den Freund zu entlassen und ihm eine Wohnung in Moskau zu verschaffen. Eines Abends überkam Stalin das Bedürfnis, ihn zu besuchen. Er befahl seinen Geheimdienstchef zu sich, den Georgier Lawrentij Berija, und gemeinsam fuhren sie zu Kawtaradze. Sie klingelten an der Wohnungstür, und eine Frau, die sich mit den Kawtaradzes die Behausung teilte, öffnete die Tür. Als sie den Diktator und seinen Gehilfen im Hausflur stehen sah, geriet sie außer Fassung. Sie stolperte und fiel rückwärts in den Flur. Berija fing sie auf und sagte: »Warum haben Sie denn Angst vor dem Vater der Völker?« Die Frau antwortete: »Ich dachte, dass das Portrait Stalins auf mich zukommt.«
Note:
Literaturangaben
In:
Zeithistorische Forschungen, Potsdam : Zentrum für Zeithist. Forschung, 2004, 12(2015), 2, Seite 344-355, 1612-6041
In:
volume:12
In:
year:2015
In:
number:2
In:
pages:344-355
Additional Edition:
Erscheint auch als Druck-Ausgabe Baberowski, Jörg, 1961 - Gesichter eines Despoten 2015
Language:
German
Keywords:
Stalin, Josif Vissarionovič 1878-1953
;
Fotografie
;
Geschichte 1930-1953
DOI:
10.14765/zzf.dok-1449
URL:
Volltext
(kostenfrei)
URL:
Volltext
(kostenfrei)
Author information:
Baberowski, Jörg 1961-
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