UID:
kobvindex_ZBW08159145
Umfang:
XII, 374 Seiten
,
Ill., graph. Darst., Kt.
Ausgabe:
1. paperback ed.
ISBN:
9781107595859
,
9781107023925
Inhalt:
Der Begriff des "Warlord" ist im allgemeinen negativ besetzt. So erscheint in der Berichterstattung und in der politikwissenschaftlichen Fachwelt auch der Prozess des staatlichen Aufbaus in Afghanistan ("nation buildung") als am meisten gefährdet durch den immer noch ungebrochenen Einfluss lokaler Machthaber. Verschiedene als "starke Männer", "Warlords", "power broker" oä bezeichnete Akteure, die ihre Macht va aus einer Kombination unterschiedlicher Faktoren wie Stammesloyalitäten, finanzieller Abhängigkeiten oder persönlicher Vernetzung beziehen, prägen nach wie vor die Politik in der afghanischen Provinz, während die Zentralregierung dort eher schwach bis gar nicht wahrgenommen wird. Eine formelle Bestellung solcher Männer zu Gouverneuren erscheint für westliche Beobachter dann zunächst wie eine Kapitulation der schwachen Zentrale vor der Macht der "Warlords" und lässt Afghanistan als "gescheiterten Staat" erscheinen. Die Autorin des vorliegenden Bandes zeichnet jedoch anhand konkreter und detaillierter Beispiele ein wesentlich vielschichtigeres Bild dieses Phänomens. Sie entwickelt eine ausführliche Theorie der sog "Strongman Governance" und untersucht dazu umfassend die Machtgrundlagen und die Politik von Atta Mohammad Noor, Gul Agha Sherzai, Ismail Khan und Juma Khan Hamdard. Demnach profitieren lokale Machthaber und die Zentralregierung gleichermaßen von solchen Arrangements. Dem zum Gouverneur gewandelten "Warlord" helfen die Gelder und die moralische Legitimation der Regierung bei der Festigung und Durchsetzung seiner Herrschaft gegen lokale Konkurrenten. Die Regierung nutzt den vorhandenen Machtapparat des "starken Mannes" vor Ort anstelle der oft gar nicht vorhanden eigenen Strukturen. Im Idealfall benötigen sich beide Seiten gegenseitig und tragen so überhaupt erst zum Aufbau von staatlichen Strukturen in der Fläche bei. Grundlage dieser umfangreichen Arbeit sind persönliche Recherchen der Autorin vor Ort und Interviews mit Gouverneuren, Regierungsbeamten und Einwohnern der betreffenden Regionen.
Sprache:
Englisch
URL:
http://opac.nebis.ch/objects/pdf03/z01_978-1-107-02392-5_01.pdf
URL:
http://opac.nebis.ch/objects/pdf03/z01_978-1-107-02392-5_01.pdf
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http://opac.nebis.ch/objects/pdf03/z01_978-1-107-02392-5_01.pdf
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http://opac.nebis.ch/objects/pdf03/z01_978-1-107-02392-5_01.pdf
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