Format:
1 CD
,
1 Booklet
,
12 cm
Series Statement:
Musica viva 27
Uniform Title:
Exil 3 (Das Leben des Emigranten Edvard)
Content:
»Die Schrecken des 20. Jahrhunderts hat Globokar in verschiedenen Werken thematisiert. Doch mit dem 2014 komponierten Oratorium Exil 3 (Das Leben des Emigranten Edvard) hat er sich vielleicht seinem Kernthema zugewandt. Der im Titel erwähnte Edvard bleibt zwar von Globokar unidentifiziert. Er trägt aber autobiografische Züge, und wenn man an den Vater des Komponisten denkt, liegt man sicher nicht ganz falsch. Die knappe Biografie dieses Emigranten zwischen Slowenien, dem ehemaligen Jugoslawien, und Frankreich hat Globokar selbst verfasst. Übersetzen ließ er sie von keinem geringeren als Peter Handke. Bei der Uraufführung und ihrem Mitschnitt auf CD spricht sie Bruno Ganz. […] Die andere [Textschicht] wird vom Sopran und dem Chor in expressiver Verdichtung vorgetragen. Sie basiert auf einer Sammlung von Gedichten und Texten über das Exil und die Emigration von anonymen Autoren, aber auch so prominenten Dichtern wie Bertolt Brecht, Stefan Zweig, Paul Celan oder Victor Hugo […]. Unter der Leitung von Peter Eötvös entfaltet das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit 32 Soloinstrumenten ein Klangpanorama, das vom puren Schrecken bis zur Tröstung reicht. […] Auf dem Höhepunkt tritt zu den Solisten – unter ihnen die Sopranistin Piia Komsi, der Klarinettist Michael Riessler und der bereits erwähnte Sprecher Bruno Ganz – ein nicht genannter Improvisator hinzu. Hier ist es der Komponist Globokar selbst mit seinem Instrument, der Posaune. Diese Improvisationsstelle ist musikalisch gesehen der Dreh- und Angelpunkt des Ganzen: Sie ist Musik, aber eine solche, die hier nicht hingehört. Denn im auskomponierten, also ausgeschriebenen Partiturverlauf ist sie der Fremdkörper. Sie ist der Eindringling, der Außenseiter, mit dem das Ganze aber erst unter die Haut gerät. Es ist von beeindruckender Eindringlichkeit, wenn Globokar hier das tut, was er neben dem Komponieren nicht zuletzt auch aus Gründen des Brotwerwerbs immer wieder getan hat: improvisieren.« (Bernd Künzig, CD-Tipp vom 4. Juli 2017 aus der Sendung SWR2 Cluster) »Hektisch, wie gehetzt, bewegen sich die Orchesterstimmen durcheinander, bis hin zu etwas plakativen Sirenen, sehr differenziert auskomponiert und von Peter Eötvös meisterhaft zur Geltung gebracht.« (Dietrich Heißenbüttel, Neue Zeitschrift für Musik 4/2017, S. 73)
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Keywords:
CD
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