Format:
Online-Ressource (187 S.)
ISBN:
9783486851502
Series Statement:
Pariser Historische Studien
Content:
Besatzung, Bürgerkrieg und Revolution sind Ereignisse, die Gesellschaften nachhaltig spalten. Dementsprechend schwierig ist auch ihre Verarbeitung. Hier wird der relevante Aspekt des Vergangenheitsdiskurses untersucht: Gilt das antike Gebot des Verschweigens und Vergebens oder wird von der Vergangenheit gesprochen? Inwiefern trägt diese Auseinandersetzung zur Aussöhnung oder zur Spaltung der Gesellschaft bei? Schließlich wird die kurzfristige Vergegenwärtigung des Vergangenen von jener mit größerem historischen Abstand zu den Ereignissen unterschieden und damit die Beharrung oder der Wandel unterschiedlicher Erinnerungskulturen analysiert. Die Fallbeispiele erstrecken sich vom späten 15. Jahrhundert bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts; sie berücksichtigen West-, Mittel- und Osteuropa und verdeutlichen so die räumlich-zeitlich-kulturelle Kontextabhängigkeit von Vergangenheitsdiskursen.
Content:
Review text: "Wer sich mit Erinnerung als politischem Werkzeug und sozialer Praxis auseinandersetzt, dem sei dieser Band ausdrücklich empfohlen." Torsten Riotte, sehepunkte 10 (2010)
Content:
Besatzung, Bürgerkrieg und Revolution sind Ereignisse, die Gesellschaften besonders nachhaltig mental, politisch und sozial spalten. Dementsprechend schwierig ist auch ihre Verarbeitung. Aus der Fülle der relevanten Aspekte wird hier jener des Vergangenheitsdiskurses untersucht: Gilt das antike Gebot des Verschweigens und Vergebens oder wurde von der Vergangenheit gesprochen? Gibt es dabei bezeichnende Unterschiede zwischen unterschiedlichen Gruppen der Gesellschaft? Inwiefern trägt die Art dieser Auseinandersetzung, also die spezifische Erinnerungskultur, zur inneren Aussöhnung oder aber zur andauernden Spaltung der Gesellschaft bei? Schließlich wird die kurzfristige Vergegenwärtigung des Vergangenen von jener mit größerem historischen Abstand zu den Ereignissen unterschieden und damit die Beharrung oder der Wandel unterschiedlicher Erinnerungskulturen analysiert. Die Fallbeispiele stammen aus verschiedenen historischen Epochen vom ausgehenden 15. Jahrhundert bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts; sie berücksichtigen neben West- und Mitteleuropa auch den östlichen Teil des Kontinents und verdeutlichen damit die räumlich-zeitlich-kulturelle Kontextabhängigkeit von Vergangenheitsdiskursen. Dabei erweist sich, dass Vergeben und Vergessen spätestens seit 1789 nicht mehr funktionieren: In modernen pluralistischeren Gesellschaften lässt sich Erinnerung allenfalls noch vorübergehend steuern. Letztlich bleibt die ebenso schwierige wie belastende und nie gänzlich befriedigende Gratwanderung zwischen notwendigem Erinnern und legitimem Vergessen unvermeidlich.
Additional Edition:
ISBN 9783486591354
Additional Edition:
Druckausg. Vergeben und Vergessen? München : Oldenbourg, 2009 ISBN 3486591355
Additional Edition:
ISBN 9783486591354
Language:
German
Subjects:
History
Keywords:
Europa
;
Bürgerkrieg
;
Geschichte 1600-2000
;
Geschichtsschreibung
;
Vergangenheitsbewältigung
;
Kollektives Gedächtnis
;
Europa
;
Revolution
;
Geschichte 1600-2000
;
Geschichtsschreibung
;
Vergangenheitsbewältigung
;
Kollektives Gedächtnis
;
Electronic books
DOI:
10.1524/9783486851502
URL:
Volltext
(kostenfrei)
URL:
Volltext
(Open Access)
URL:
Cover
(lizenzpflichtig)
Author information:
Marcowitz, Reiner 1960-
Author information:
Paravicini, Werner 1942-
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