In:
B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport, Georg Thieme Verlag KG, Vol. 36, No. 03 ( 2020-06), p. 127-134
Kurzfassung:
Insuffizienzhinken nach degenerativen Veränderungen oder Verletzung der großen Beingelenke ist eine typische Änderung des Bewegungsverhaltens. Es ist eine motorische Verhaltensänderung, die die Schonung des betroffenen Gelenks und der geschwächten Muskulatur zum Ziel hat. So werden beim Gehen Körperpositionen eingenommen, durch die betroffenen Gelenke geringer, jedoch andere stärker belastet werden. Eine reduzierte Belastung bedeutet jedoch nicht zwingend auch eine verminderte Beanspruchung der Gelenke! Während die Belastung, die beim Gehen im Sinne von kompressiven Kräften auf das Hüftgelenk wirkt, durch die Hinkmuster reduziert wird, kann die Beanspruchung der gelenkigen Strukturen sehr ungünstige Formen annehmen. Es wird im vorliegenden Artikel klargestellt, dass nicht die Belastung das Gewebe der Gelenke unmittelbar beeinflusst, denn es sind vielmehr die Verteilung des Drucks auf der Gelenkoberfläche und die mechanische Spannung im Knorpel sowie im unterliegenden Knochen. Deswegen ist in der Therapie eine zielgerichtete Interventionsstrategie zu wählen, bei der die aus der Belastung resultierende Beanspruchung berücksichtigt wird. Aus Sicht der Autoren müssen sich Patienten mit manifestierten Insuffizienzhinkmunstern im Rahmen der Sekundärprävention zuerst einer Bewegungsschulung unterziehen, sonst können sich Spätschäden einstellen und eine nachhaltige Bindung an einen „bewegten Alltag“ nachhaltig stören. Die Betreuung durch entsprechend geschulte Sport- und Bewegungstherapeuten eignet sich hierfür im hohen Maße.
Materialart:
Online-Ressource
ISSN:
1613-0863
,
1613-3269
Sprache:
Deutsch
Verlag:
Georg Thieme Verlag KG
Publikationsdatum:
2020
SSG:
31
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