In:
Der Islam, Walter de Gruyter GmbH, Vol. 95, No. 2 ( 2018-11-08), p. 429-449
Abstract:
Die intellektuelle Geschichte Andalusiens im frühen 13. Jahrhundert ist noch nicht völlig aufgeklärt. Auch wenn die Auffassung inzwischen eindeutig widerlegt ist, dass Philosophie und rationale Theologie vollständig unterdrückt und stattdessen nur ein literalistisches Islamverständnis propagiert worden sei, verdienen die Beziehungen zwischen Philosophie, Ašʿarīya, Almohadismus und Mālikīya in jener Zeit mehr Aufmerksamkeit. Dafür wird hier al-Qurṭubī und seine antichristliche Polemik al-Iʿlām bi-mā fī dīn an-naṣārā min al-fasād wa-l-awhām (ca. 1207) herangezogen. Zwar richtet sich dieses Werk vorgeblich gegen Christen, allerdings kann man davon ausgehen, dass der Autor vornehmlich eine muslimische Leserschaft ansprechen wollte und dass es ihm darum ging, sein eigenes Islamverständnis als nicht nur in Konfrontation mit dem Christentum, sondern generell als überlegen dazustellen. Al-Qurṭubī versucht aufzuzeigen, dass der Islam die vernunftgemäße Religion sei. Dabei lassen sich Übereinstimmungen zu Almohadismus wie zur Philosophie Ibn Rušds finden, so dass deutlich wird, dass diese Positionen um 1210 noch vehemente Befürworten fanden.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
1613-0928
,
0021-1818
DOI:
10.1515/islam-2018-0029
Language:
Unknown
Publisher:
Walter de Gruyter GmbH
Publication Date:
2018
detail.hit.zdb_id:
2142992-3
SSG:
0
SSG:
25
SSG:
6,23
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