ISBN:
313106661X
Content:
In den drei Abschnitten dieses Kapitels wird ein Überblick über die Entwicklung feministischer Ethik gegeben. Eine kurze Darstellung der Bedeutung, die Frauen in der klassischen Philosophie hatten beziehungsweise nicht hatten, beleuchtet den Hintergrund, auf dem eine Ethik der Frauen verstanden sein will. Die im zweiten Abschnitt skizzierten Ansätze verweisen auf verschiedenen Ausrichtungen feministischer Ethik. Der Beschreibung einer Ethik der Fürsorglichkeit ist hier mehr Raum gegeben, wobei der Schwerpunkt darauf liegt zu zeigen, dass eine Ethik des Füreinandersorgens die traditionellen ethischen Ausrichtungen auf Recht, Gesetze, Fairness und Autonomie ergänzen kann. Es wird deutlich, dass vertragliche Regelungen menschliches Miteinander zu bestimmen scheinen, aber nicht den alleinigen Bezugsrahmen unserer Erfahrungen darstellen. Die Sorge um Kinder und alte Menschen beruht zunächst nicht auf vertraglichen Abmachungen. Sie ist freiwillig und ursprünglich. Sie lebt von der Herausforderung des Vertrauens, das Kinder ihren Vätern und Müttern und ältere, gebrechliche Menschen wiederum ihren Kindern entgegenbringen. Es ist zu fragen, warum die Erfahrung solchen Vertrauens nicht auch als moralische Größe politische und kommerzielle Institutionen beeinflussen kann. Im dritten Abschnitt werden die wesentlichen Merkmale einer postfeministischen Ethik zusammengefasst, und es wird ausgeführt, dass eine adäquate Ethiktheorie weder auf Recht und Autonomie noch auf Zuwendung und Beziehungen verzichten darf.
Note:
Literaturverz. S. 46
In:
Arndt, Maria Benedicta, 1946 -, Ethik denken, Stuttgart [u.a.] : Thieme, 1996, (1996), Seite 37-46, 313106661X
In:
year:1996
In:
pages:37-46
Language:
German
Keywords:
Feministische Ethik
;
Moralische Entwicklung
;
Moral
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