Peter Thomas Heydrich war politischer Kabarettist, der Chancons und Lieder nach Texten von Heine, Busch, Wedekind, Morgenstern, Ringelnatz, Waldoff und Brecht vortrug. Aber er war auch der Neffe und Patensohn von Reinhard Heydrich, der bis einige Jahre vor seinem Tod 2003 so gut wie nie über seine Erblast sprach, bis er auf den Lindauer Psychotherapietagen 1995 während eines Vortrags von Tilman Moser zum Thema: Seelische Spätfolgen von Diktatur, Holocaust und Krieg' aufs Podium ging und sagte: 'Ich bin der Neffe Reinhard Heydrichs' in Tränen ausbrach und sich setzen musste. Er beschloss seine Geschichte aufzuschreiben, zur Veröffentlichung kam es nicht mehr. Er wurde krank und starb. Hans-Georg Wiedemann, sein Freund, hat viele Gespräche über diese Kindheit auf ein Tonband aufgenommen und stellt aus diesem Material ein einzigartiges Stück deutscher Zeitgeschichte zusammen, das zugleich dafür sorgt, dass der Name Heydrich und die Gräueltaten, die er verantwortet hat, nicht in Vergessenheit geraten.