Ein Mädchen, allein, frierend, auf der Flucht – hinter sich die Hungersnot und die Brutalität der Menschen, unter denen es aufgewachsen ist; vor sich wildes, fremdes Land und dessen Bewohner, die zu fürchten ihm beigebracht wurde.

Nordamerika im frühen 17. Jahrhundert: Englische Siedler, fromm, überheblich und fähig zur schlimmsten Gewalt, nehmen das Land in Besitz. Das Mädchen war eine von ihnen und ist nun auf sich allein gestellt. Sie hat ein Messer bei sich, sie hat ihren Verstand und ihr glühendes Gottvertrauen. Doch was sie erlebt, übersteigt ihr Vorstellungsvermögen und erschüttert alles, was sie zu wissen glaubt. Und während sie die Wildnis zu lesen lernt, wächst etwas Neues in ihr: ein anderer Sinn und eine Liebe, die nicht besitzergreifend ist.

Die weite Wildnis ist eine packende Abenteuergeschichte und ein Roman von prophetischer Kraft: Mit ihrer gewaltigen Sprachmacht und dem Pathos biblischer Geschichten erzählt Lauren Groff das Leben einer jungen Frau, die sich an einer historischen Weggabelung wiederfindet und lernt, zuerst von der Natur zu leben und dann mit ihr – und die dabei eine neue, freie Sicht auf die Welt gewinnt.