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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 35.1992

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Nr. 3
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Aktuelle Themen
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Quack, Helmut: Das Schulfach Griechisch im demokratischen Staat
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Jahn, Sylvia: Latein im Land Brandenburg: ein Erfahrungsbericht aus Eberswalder Sicht
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https://doi.org/10.11588/diglit.35880#0116

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Also spitzt sich die Frage, was das Schulfach Griechisch angeht, so zu: Welchen Wert messen
die, in deren Händen die Entscheidung liegt, diesem Fach zu? Oder: Wie hoch darf Griechisch-
unterricht an Schulen „subventioniert" werden? Aus den schon genannten Gründen werden Po-
litiker eine Entscheidung gegen Griechisch kaum vor den Wählern rechtfertigen müssen. Das
sollte natürlich dennoch kein Grund sein, sich eine solche Entscheidung zu leicht zu machen.
Man schaue nur einmal 30 - 40 Jahre zurück: Wieviele Entscheidungen, die damals mit großen
Mehrheiten gefaßt wurden, gelten heute mit gleich großen Mehrheiten als grundfalsch? Wie bil-
lig hätte man damals bestimmte politische Lösungen haben können, die heute kaum noch be-
zahlbar sind?
Eins ist sicher: Das Schulfach Griechisch steht heute auf der,,roten Liste" der vom Aussterben
bedrohten Kulturarten. Wieviel Mühe wird sich der demokratische Staat geben, wieviel Geld
wird er aufwenden wollen, um diese Spezies am Leben zu erhalten und ihr so — wer weiß? — zu
neuem Wachstum zu verhelfen?

HELMUT QuACK, Eritstraße 23, W-2250 Husum

Latein im Land Brandenburg
Ein Erfahrungsbericht aus Eberswalder Sicht
Im vorigen Jahr habe ich in der Zeitschrift „Fremdsprachenunterricht" Heft 6/91 den Artikel
„Wir sind auch noch da!" veröffentlicht. Anliegen dieses Artikels war, die Lateinlehrer der ehe-
maligen DDR zu mobilisieren, auf Fortbildungsmaßnahmen des Berliner DAV hinzuweisen und
Kontaktadressen zu vermitteln.
Nun möchte ich nach einem Jahr Bilanz ziehen. Was wurde seitdem erreicht?
Nachdem im Schuljahr 1990/91 in Berlin (West) eine Reihe von Informationsveranstaltungen zu
Lehrbüchern, Lehrplänen, Prüfungsbestimmungen, Bewertungsmaßstäben etc. vom DAV Berlin
für die Lehrer aus Berlin (Ost) und aus dem Brandenburger Umland angeboten und dankbar an-
genommen worden waren, ging es nun darum, weitere Initiativen zu ergreifen, um den Lateinun-
terricht in den Schulen und die Fortbildung der Lateinlehrer im Land Brandenburg in Gang zu
bringen. Zu diesem Zweck kamen Herr Prof. Fritsch, Fachdidaktiker an der Freien Universität,
Herr Dr. Lohe, Vorsitzender des Berliner DAV, Herr Meißner vom Hermann-Hesse-Gymnasium
Berlin-Kreuzberg und Herr Dr. Wölke vom Arndt-Gymnasium Berlin-Zehlendorf persönlich nach
Potsdam, um vor Ort die Situation der Lateinlehrer kennenzulernen. Sie führten Gespräche mit
den Potsdamer Kollegen und mit den Mitarbeitern des Ministeriums für Bildung, Jugend und
Sport des Landes Brandenburg.
So konnte am 14. September 1991 der erste Altphilologentag im Land Brandenburg ins Leben ge-
rufen werden, zu dem auch die Berliner Kollegen geladen waren.
Auch den Potsdamer Kollegen Herrn Gerhardt, Frau Dr. Tschoerner und Frau Tschaepe ist es in
Zusammenarbeit mit dem PLIB (Pädagogisches Landesinstitut Brandenburg) zu verdanken, daß
an zwei Tagen im November und an drei Tagen im Juni zentrale Fortbildungsveranstaltungen für
die Lehrer des Landes Brandenburg mit anspruchvollen Inhalten und kompetenten Referenten,
wie Herrn Prof. Fritsch, Herrn Richter-Reichhelm, Herrn Stosch, Herrn Dr. Wölke und Herrn
Stratenwerth organisiert wurden, die gut besucht und beifällig aufgenommen wurden.

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