Der Historiker Steffen Dörre hat im Rahmen eines Forschungsauftrags der DGPPN die Geschichte der psychiatrischen Fachgesellschaften in der Bundesrepublik und der DDR aufgearbeitet. Ausgehend von einer umfangreichen Quellenbasis widmet er sich den Nachwirkungen des Nationalsozialismus in der organisierten deutschen Psychiatrie. Die Studie lädt zur innerfachlichen Debatte ein und bietet eine fundierte Grundlage, zu der historischen Verantwortung der Fachgesellschaft informiert Stellung zu beziehen. Sie regt zur Diskussion über moralische Normen in der Psychiatrie an und stellt eine lehrreiche und spannende Lektüre für all jene dar, die sich angesichts aktueller gesellschaftlicher Reformprozesse mit den Erfahrungen der Vergangenheit auseinandersetzen möchten.