In Deutschland unter Hitler und in der Sowjetunion unter Stalin glichen sich Lenkung und Kontrolle des Musiklebens in erstaunlicher Weise. In beiden Regimes herrschten tief greifende Ressentiments gegen die kompositorische Moderne. Zum ersten Mal werden in diesem Buch beide Diktaturen aus musikgeschichtlichem Blickwinkel verglichen. Friedrich Geiger stellt die Verfolgung von Komponisten in den Mittelpunkt und beleuchtet besonders die Vorgeschichte: den deutsch-sowjetischen Musikdialog der zwanziger Jahre. In seiner vergleichenden Analyse des nazistischen und des stalinistischen Musikdiskurses gelangt Geiger zu überraschenden Ergebnissen hinsichtlich der Ähnlihkeit der Verfolgungsmechanismen und -motive