Inhalt | Unter seinem Spitznamen Paddy hat Michael Patrick Kelly bereits eine Weltkarriere hinter sich. Seit er 10 Tage (!) alt ist, stand er auf der Bühne mit der Kelly Family, einer der erfolgreichsten Bands der 90er Jahre. Eine Band, die polarisiert hat wie wenig andere: Man liebte oder verachtete sie. Schaut man heute auf ihr Oeuvre und ihre Auftritte zurück, fragt man sich erstaunt, was ihren Verächtern eigentlich das Recht gegeben hat, im Namen der Coolness die Kellies abzulehnen: Dass sie mit langen Haaren rumliefen anstatt rasiert? Dass sie Musik mit der Hand machten, als man dachte, der Computer könne das besser? Dass sie 12 Kinder waren, anstatt zwei? Dass sie in einem Hausboot wohnten anstatt in einem Reiheneckhaus? Wer sich heute ohne Vorurteile, die Konzerte von damals ansieht, wird 9 außergewöhnliche Stimmen und erstklassige Songs hören. Und eine Chemie auf der Bühne, die deswegen so lebendig ist, weil hier nicht gecastet wurde, sondern die Familie, die man sich ja bekanntlich nicht aussucht, so wie sie zusammengewürfelt ist, loslegt.
Paddy, der immer als zentraler Songwriter und Musicman der Familie galt, wurden Verehrung und Verachtung irgendwann zu viel, zum Dschungel, der ihm den Blick auf sich selbst verstellte. Er ist aus dem Business ausgestiegen und hat sich und den Sinn in der Stille gesucht, in einem Rückzug aus der Welt in ein Kloster. 6 Jahre hat er als Mönch gelebt, studiert, gearbeitet, gebetet und meditiert. Und selbst als diese Zeit vorbei war, hat er noch zwei Jahre gewartet, hingehört auf die neuen Zeiten und erst dann angefangen, neue Songs zu schreiben und aufzunehmen.
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