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Nationaler Antisemitismus : Wissenssoziologie einer Weltanschauung / Klaus Holz

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Katalogangaben
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MedienartHochschulschrift [Hochschulschrift]
Art/InhaltHochschulschrift
SignaturIII.8.2. Holz 183
VerfasserHolz, Klaus
Titel Nationaler Antisemitismus : Wissenssoziologie einer Weltanschauung / Klaus Holz
VeröffentlichungHamburg : Hamburger Ed., 2001
Umfang / Format 615 Seiten
HochschulvermerkZugl.: Habil.-Schr., Univ., Leipzig, 2000
SpracheDeutsch
LandDeutschland
ISBN3-930908-67-0
Schlagwörter Antisemitismus
Systematik III.8.2. Antisemitismus / Abwehr
Fremdkurzreferat Die Juden sind unser Unglück, postulierte 1879 der angesehene Historiker Heinrich von Treitschke in den Preußischen Jahrbüchern. 1920 verbreitete sich der Parteiagitator Adolf Hitler im Münchner Hofbräuhaus über die fürchterliche Gefahr, die dem Ariertum durch die jüdische Rasse drohe. 1986, anläßlich der Waldheim-Affäre, beschuldigte die größte Tageszeitung Österreichs Amerikas Massenmedien, diese inszenierten gegen Kurt Waldheim eine Nazi-Kampagne, und beklagte die unsachliche Hysterie, in die sich jüdische Journalisten jedesmal hineinsteigern, wenn es um die NS-Zeit geht. Drei Zitate von völlig unterschiedlichen Personen, aus einem Zeitraum von über hundert Jahren sind sie Beispiele ein und desselben Antisemitismus? Was ist überhaupt unter Antisemitismus zu verstehen? Um diese Fragen zu beantworten, präsentiert Klaus Holz in seiner Studie eine detaillierte Analyse paradigmatischer Ausprägungen des modernen Antisemitismus: Untersucht werden der postliberale Antisemitismus von Treitschke, der christlich-soziale von Adolf Stöcker, der rassistische von Édouard Drumont, der nationalsozialistische von Hitler, der antizionistische der Volksdemokratien und der auf die Vergangenheitsbewältigung konzentrierte Nachkriegsantisemitismus in Österreich. Durch sein länderübergreifendes, systematisch vergleichendes Vorgehen präpariert Holz die allen Ausprägungen gemeinsamen Grundstrukturen des Antisemitismus heraus. Das Ergebnis bildet ein empirisch fundierter, präziser Begriff des modernen Antisemitismus. Hierbei zeigt sich, daß der moderne Antisemitismus ein nationaler Antisemitismus ist. Das antisemitische Bild der Juden fungiert als Gegenbild zum Selbstbild der Wir-Gruppe als Volk und Nation. In den Juden wird personifiziert, was dem Selbstbild, eine nationale Gemeinschaft zu sein, antagonistisch entgegensteht: Die Juden stehen für Gesellschaft, für konkurrierende Interessen, abstrakte Verhältnisse und für kontingente und konstitutiv unsichere Sozialbeziehungen, sie personifizieren die störende Erinnerung an die von Deutschen vollzogene Vernichtung der Juden, die einer nationalen Identität im Wege steht. Infolge ihrer gleichen Grundstruktur tendieren alle untersuchten Formen des nationalen Antisemitismus zur gleichen Lösungsperspektive für die Judenfrage, auch wenn eine solche nur selten explizit entwickelt wird. Doch innerhalb dieser Weltanschauung ist nur ein Ziel kohärent: die Entfernung der Juden.

Exemplarangaben

StandortSignaturBestellmöglichkeitVerfügbarkeit
Freihand III.8.2. Holz 183 Standardleihe Verfügbar.