Inhalt | Die beiden neuen Novellen Hartmut Langes folgen den bewährten Mustern seiner an Klassik und Romantik geschulten und doch nüchtern-modern wirkenden Erzählkunst (zuletzt "Das Streichquartett": ID 51/02). Wieder brechen inmitten einer bürgerlich wohlgeordneten Welt Abgründe auf. Der Ehefrau eines Berliner Politologie-Professors und der Lebenspartnerin eines Computer-Fachmannes entgleiten ihre Männer, auf unterschiedliche, aber gleich rätselhafte Weise, mehr und mehr. Am Anfang stehen kleine Irritationen, denen rätselhafte Entscheidungen und schließlich vollkommen unverständliche Verhaltensweisen folgen, bis die Lebenspartner im Nichts verschwunden sind. Der Autor spart (anders als im "Streichquartett") nachgereichte Erklärungen der rätselhaften Ereignisabfolgen aus und lässt alles kunstvoll in der Schwebe. Das gibt den Schlüssen beider Novellen zwar etwas Unbefriedigendes, hält aber die Spannung bis zum Ende aufrecht. Bei genauer Lektüre erschließen sich allerdings versteckte oder symbolische Hinweise auf verborgene Zusammenhänge |