Inhalt: | Die Mittelschichten sehen sich oftmals und zunehmend als Verlierer politischer und gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen. Das anregende Buch bietet einen Aufriss der Problemlagen und zeigt, dass die Mittelschichten nicht nur Opfer, sondern auch Täter innerhalb des umfassenden Krisengeschehens sind. (Mario Kowalak) Wer oder was sind die Mittelschichten? Wie geht es ihnen? Was tun sie (dagegen)? Was bewirkt ihr aggregiertes individuelles und kollektives Handeln gesamtgesellschaftlich? Diesen Fragen geht der als Diskussionsanstoss gedachte Text nach, der konzeptionell vor allem an Bourdieu anknüpft. Die Mittelschichten unterscheiden sich von den Unterschichten und der Oberschicht vor allem dadurch, dass sie planvoll an und mit dem "Status" arbeiten (soziales Kapital, z.B. durch Qualifikation). Hierin (vor allem hinsichtlich der diesbezüglichen Plan- und Beherrschbarkeit) sind und sehen sich die Mittelschichten - in Zeiten wachsender subjektiver und objektiver Verunsicherung (u.a. Finanzkrise, Altersvorsorge, Parallelgesellschaften) - zunehmend irritiert, überfordert und bedroht. Die Autoren (Soziologen an der Uni Bremen) beleuchten (häufig krisenverschärfende) Bewältigungsstrategien und zeigen, dass die Mittelschichten (z.B. als renditeorientierte Kleinanleger) nicht nur Opfer, sondern zugleich Täter sind. Das Buch bietet keine Lösungen, ersetzt aber viele "Ratgeber"; trotz z.T. sperriger Diktion sehr empfohlen. (2) |
