Inhalt: | Die Dominanz der Volksparteien, die nach 1945 für Jahrzehnte Deutschland und Österreich geprägt hat, ist unwiderruflich vergangen. Nach dem Ende des Kalten Krieges durchkreuzen neue gesellschaftliche Konfliktlinien die bereits existierenden und damit auch die "alten" Parteien. Die Größenunterschiede zwischen "großen" und "kleinen" Parteien schrumpfen. Mehrheiten sind unter diesen Bedingungen schwerer zu organisieren. Der Parteienforscher Michael Koß sieht darin eine gewaltige Herausforderung, aber trotz vermehrtem Streit und Konflikten keine Katastrophe. Bürger und Politiker sind nun gezwungen, die Demokratie und deren Regeln anders zu verstehen und die Austragung von Konflikten neu einzuüben. Das kann ein Gewinn sein. „Dieses Buch gehört zur Gattung jener intellektuell gehaltvollen Bürgerberatungsliteratur, die komplexe Sachverhalte auf dem Stand aktueller Forschung ... einem "breiteren Leserkreis" nahebringen wollen. Fachleuten bietet es daher kaum neue Befunde, aber sie können sich durchaus einiges an den gekonnten argumentativen Verknüpfungen von bereits Bekanntem abschauen. Der Autor bedient sich eines dialogischen, teilweise "lockeren" Sprachduktus, der auch bei langwierigeren Erörterungen für unterhaltsame Lektüre sorgt, dem Gegenüber immer auf Augenhöhe begegnet, und auch das Aussprechen von Banalitäten nicht scheut. Koß' Versuch, die der Parteipolitik bislang eher fernstehenden, aber politisch aufgeklärten Mitmenschen dazu zu überreden, sich als citoyens und citoyennes in unsere Demokratien einzumischen, ist aller Ehren wert“ (sehepunkte.de) |
