Inhalt: | Der Brecht-Herausgeber und -Biograf legt eine Studie über das Zusammenspiel und das Gegeneinanderwirken von Literatur und Politik in der DDR vor. Unter Berücksichtigung des politischen Umfelds wird am Verhalten von Schriftstellern gezeigt, wie sich Intellektuelle in Entscheidungssituationen positionieren, wie sich herausragende Literaten korrumpieren lassen, widerstehen oder einfach mitlaufen. Zu den bekanntesten Akteuren des Bandes gehören Bertold Brecht, Johannes R. Becher, Anna Seghers, Robert Havemann, Wolf Biermann, Wolfgang Harich, Walter Janka, Stefan Hermlin, Stefan Heym, Heiner Müller, Christa Wolf, Walter Ulbricht und Erich Honecker. Die literarisch-politischen Debatten der 50er-Jahre spielen eine Rolle, der Bitterfelder Weg, die Kafkakonferenz, die Ausbürgerung Biermanns und die Prenzlauer-Berg-Szene. Mittenzwei führt seine Untersuchung aber noch über 1989 bis ins Jahre 2000 fort, wobei viele seiner Bemerkungen zu den Ereignissen dieser Jahre streitbar sind. Ein spannendes Standardwerk zur Geschichte eines immer wieder umstrittenen Teils der DDR-Kultur und ihrer Vertreter. (2) (Claus Baumgart) |