Signatur: R 11

Fünfzehn Frauen aus Erfurt schreiben seit ihrem Abitur im Jahre 1932 ein Tagebuch, in das reihum jede von ihnen Erlebnisse und Gedanken über ihr Leben schreibt. Dieses Klassenbuch führt aus zeitgenössischer Perspektive durch die Kriegs- und die Nachkriegszeit des geteilten Deutschlands bis in das Jahr 1976 und schildert die sehr privaten, aber gleichzeitig auch typischen Frauenschicksale. "Eine Frauengeneration zwischen Tradition und Moderne." (Deutschlandfunk) 15 Abiturientinnen eines Erfurter Mädchengymnasiums beschließen zum Schulende 1932, den Kontakt durch ein reihum gehendes Tagebuch auch weiterhin aufrechtzuerhalten. E. Jantzen, eine der Abiturientinnen, hat die bis 1976 reichenden Berichte mit biografischen Notizen versehen und für die Publikation überarbeitet (Erstausgabe: Böhlau, 1994). M. Niehuss, die 2. Herausgeberin, ordnet die Texte in einem lesbaren Nachwort in den geschichtlichen Kontext ein. Die Beiträge für das "liebe, alte Buch" fesseln als unterhaltsame Lebensgeschichten, in denen sich Krieg, Nachkriegszeit, die Teilung Deutschlands spiegeln. Sie stellen, mit nachdenklichen oder humorvollen Kommentaren versehen, darüber hinaus ein zeitgeschichtliches Dokument dar, allerdings nicht "der" Frau schlechthin, sondern der gebildeten Schicht. Auch wenn Wiederholungen stören, runden sich die Beiträge zu einem interessanten Überblick, der im Privaten Typisches erkennen lässt. 1999 wurde das "Klassenbuch" zu einem verschiedentlich gesendeten Dokumentarfilm bearbeitet. Auch für historisch Interessierte empfohlen. (2)