Hervorragende Neuübersetzung eines Klassikers und eine literarische Wiederentdeckung, die sich lohnt. John Dos Passos (1896-1970) versammelt eine große Anzahl an Hauptfiguren, die sich zwischen 1896 und 1924 in New York City in verzweifelter Getriebenheit den Verlockungen und Verwicklungen modernen Lebens widmen. Arbeit, Macht, Liebe und Erfüllung in einer glühenden Großstadt, in der das Individuum nichts zu bedeuten scheint. Der Autor hebt sie hervor, präsentiert sie an den verschiedensten Wendepunkten ihrer jeweiligen Biografien - ein junger Einwanderer, ein Gewerkschaftsführer, ein Mörder, eine Schauspielerin u.v.m. - und lässt sie immer wieder im Gewühl der Großstadt untergehen. Dabei entsteht ein Kaleidoskop, das mehr und mehr die wahre Protagonistin des Romans in den Vordergrund rückt: die Metropole New York City. Ein einzigartiges literarisches Stadtporträt aus dem 20. Jahrhundert, das auch im 21. Jahrhundert nichts von seiner zeitlosen Faszinationskraft einbüßt (s. auch die gelungene Hörspielproduktion, ID-A 28/16). Große Empfehlung für alle Belletristikbestände mit weltliterarischem Anspruch.