Hartmut Lange

Im Museum

Cover: Im Museum
Diogenes Verlag, Zürich 2011
ISBN 9783257067712
Gebunden, 113 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Das Deutsche Historische Museum in Berlin ein "Schuppen voller Plunder"? Oder ein Ort, der Geschichte sichtbar macht? Mit Sicherheit ein Ort der irritierenden Erscheinungen...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.04.2012

Den ersten vier Texten des Bandes von Hartmut Lange merkt Christiane Pöhlmann ihre "Botschaftsfolien" an, Figuren und Begebenheiten ohne Tiefe, auf die der Autor Aussagen von eher universellem Charakter aufträgt, etwa über die Erfahrung von Geschichte am Ort des Museums. Besser gefallen haben ihr die übrigen Texte. Hier, schreibt sie, überwindet Lange das Parabelhafte, indem er historische Personen ins Spiel bringt und assoziative und motivische Verbindungen schafft. Auch der Ton stimmt, und Pöhlmann empfindet plötzlich Trost und Desillusionierung zugleich angesichts des Menschen in Raum und Zeit.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.04.2011

Etwas thesenhaft klingt, was Ulrich Rüdenauer hier annociert: Hartmut Langes Geschichten "Im Museum". Sie erzählen von einem Lektor Rüdiger Dankwart, den es immer wieder ins Deutsche Historische Museum in Berlin zieht, um zu herauszufinden, was die Geschichte in diesem Haus so wirkmächtig macht. Dabei begegnet er einem einstigen Stasi-Peiniger, der als Wächter in dem Museum arbeitet und nun zu Ende bringen will, was er damals nicht schaffte. Als "grandiose Zumutung" preist der Rezensent die unheimlichen Begebenheiten, von denen Lange in einer "von allem Zierrat befreiten Sprache" berichtet und in denen das Unglaubwürdige möglich wird. Rüdenauer erkennt hierin eine "grundlegende Erinnerungsskepsis".
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 16.04.2011

Mit Lob bedenkt Rezensent Jochen Schimmang diesen Band mit sieben im Deutschen Historischen Museum angesiedelten Geschichten von Hartmut Lange. Wie der Autor darin das "Feld der Fantastik" erkundet, scheint ihm höchst gekonnt. Das Fantastische nämlich wirkt in diesen Erzählungen, in denen Hitlers Mutter durch die Gänge wandelt, ein Besucher den Ausgang nicht mehr findet oder eine Angestellte einfach verschwindet, seines Erachtens ganz "logisch", ganz "selbstverständlich". Ein harmloser Ort ist das Deutsche Historische Museum in diesem Band für ihn jedenfalls nicht, sondern ein sehr unheimlicher. Das Irritierende, still Melancholische, das den Erzählungen anhaftet, ist nach Schimmang auch aus den anderen Novellen Langes bekannt. Er weist besonders auf den subtilen und auch "bissigen" Humor des Autors hin, der oft übersehen werde. Zudem würdigt er Lange als "erstklassigen" Stilisten.