Doktorarbeit: Baumbestattungen in Deutschland

Baumbestattungen in Deutschland

Sozialwissenschaftliche Untersuchung einer alternativen Bestattungsform

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SOCIALIA – Studienreihe soziologische Forschungsergebnisse, Band 141

Hamburg , 338 Seiten

ISBN 978-3-8300-8766-3 (Print) |ISBN 978-3-339-08766-9 (eBook)

Rezensionen

[...] Denn dies wurde bisher noch nicht untersucht. Bisherige Arbeiten beschreiben in erster Linie diese "neue" Bestattungsform und werten Sekundärliteratur aus. Hier werden hingegen mit Hilfe wissenschaftlich anerkannter Methoden Antworten auf verschiedene Fragen gesucht, etwa, wie sich das steigenden Interesse an Baumgräbern soziologisch erklären lässt oder welcher Personenkreis sich durch ein Baumgrab angesprochen fühlt. [...]

Liebgard Jennerich in: Friedhofskultur, 7/2016

[...] bietet Britta Bauer, in der Durchführung der eigenen Forschung, einen gut nachvollziehbaren Einstieg in die wichtigsten theoretischen und methodologischen Ansätze.

[...]

"Baumbestattungen in Deutschland" bietet [...] eine wichtige Erweiterung der wissenschaftlichen Perspektive zu dieser alternativen Bestattungskultur. Insbesondere, weil aus den Ergebnissen abzulesen ist, dass Baumbestattungen in der gesellschaftlichen Mitte angekommen sind.

Ruben Rudloff in: Friedhof und Denkmal - Zeitschrift für Sepulkralkultur, 5/2016


Zum Inhalt

Die Eröffnung des ersten Bestattungswaldes im Jahr 2001 markiert einen Wendepunkt in der deutschen Sepulkralkultur. Auch wenn Baumbestattungen gemessen an der Zahl der Gesamtbestattungen bisher nur einen marginalen Anteil ausmachen, so trifft diese alternative Bestattungsform doch den Zeitgeist und die Nachfrage steigt stetig an.

Noch ungeklärt war bisher die Frage, worauf sich dieses steigende Interesse gründen lässt. Sind es die gesellschaftlichen Veränderungen und daraus resultierend ein neuer Umgang mit Tod und Trauer? Werden Baumbestattungen aus pragmatischen Gründen gewählt oder doch eher aus dem Wunsch heraus, eine Alternative zum klassischen Friedhof zu haben? Und welche Rolle spielt der Umweltschutzgedanke, der im internationalen Vergleich ein gewichtiges Argument bei der Wahl einer Baumbestattung darstellt. Zwar scheint auch in Deutschland ein enger Bezug zur Natur, respektive dem Wald, eine Voraussetzung für die Wahl einer Baumgrabstätte zu sein, eine weitergehende Charakterisierung von Bestattungswaldkunden und deren Motive war bisher aber nicht möglich.

Im Ergebnis werden in diesem Buch erstmals empirische Daten vorgelegt, um diese neuartige Bestattungsform im Wald besser verstehen und erklären zu können. Die Analyse der Einstellungen und Überzeugungen, aufgrund derer sich Menschen für ein Baumgrab entscheiden, erfolgt auf Grundlage der Theorie des geplanten Handelns (TPB) nach AJZEN. Um dem noch wenig erforschten Untersuchungsgegenstand gerecht zu werden, wird ein explorativer Mehrmethodenansatz gewählt. Ziel dieser Methodenkombination ist zum einen die inhaltliche Repräsentanz, die anhand von Experteninterviews mit Bestattungswaldkunden und verschiedenen Verantwortungsträgern in einer qualitativen Studie erhoben wird. Zum anderen bilden die aus den qualitativen Ergebnissen abgeleiteten Hypothesen die Ausgangslage für die anschließende quantitative Studie mit dem Ziel der statistischen Repräsentativität.

Die Ergebnisse skizzieren wichtige Überzeugungen und Einflussfaktoren auf die Wahl einer Baumbestattung, aber auch Kritikpunkte und determinierende Variablen. Besondere Bedeutung kommt den sozio-demographischen Variablen zu bei der Frage nach einer möglichen Charakterisierung von Bestattungswaldkunden. Darüber hinaus werden die Rolle und Funktion des Waldes beleuchtet im Kontext von Tod und Trauer sowie die Ansprüche der Menschen an einen Bestattungswald, respektive Grabbaum.

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