Religion und Medizin stehen seit jeher in einer durchaus ambivalenten Beziehung: Der griechische Asklepioskult, germanische Quellheiligtümer, katholische Wallfahrtsorte oder protestantisch-pietistische Pastoralmedizin sind Ausdruck dieser Nähe zwischen Religion und Medizin. Die Autorinnen und Autoren greifen das auf und gehen von der Annahme aus, dass sich die Schwierigkeiten unserer Spätmoderne mit dem Thema "religiöse Heiler" – die in den Beiträgen implizit oder explizit angesprochen werden – vor ihrem geschichtlichen Hintergrund besser einordnen lassen.


Angesichts der gegenwärtigen Entwicklungen im Gesundheitswesen ist ein frischer Blick auf religiös inspirierte Formen der Heilung höchst aufschlussreich – nicht nur, um diese zu analysieren, sondern geradezu als Lackmustest für unser Verhältnis zu den spezifischen Denkweisen der modernen Wissenschaft und Medizin.