Zwei getrennt entstandene Tagebücher der Eheleute Selma und Carl Völkel werden hier zeitgleich nebeneinander gestellt. Das eine berichtet über die Flucht der Mutter mit ihren drei Kindern im Januar 1945 aus Breslau und dem wieteren Schicksal als "Evakuierte" in Niederbayern bis Mai 1946. Im zweiten Tagebuch schildert der Vater in knappen Worten seinen Kampf ums Überleben in der Festung Breslau. Der Leser fühlt sich geradezu hineingezogen in dieses Spannungsfeld zwischen Hoffen und Bangen und der Sorge um den anderen, von dem man nicht wußte, wo er war und ob er noch lebte. 60 Jahre danach lässt der Sohn Hans diese Ereignisse noch einmal Revue passieren und ergänzt sie durch eigene Erinnerungen. Die Texte der Eltern wurden dabei weitgehend unverändert übernommen und zeugen von einer selten gewordnenen Ausdrucksweise, die weder dem schlesischen Dialekt, noch strengen grammatischen Regeln entsprach. Belegt werden die Schilderungen durch eindrucksvolle Fotos und Dokumente. Zusätzlich machen ein Glossar, ein ausführliches Orts- und Namensregister sowie eine Karte die Ereignisse von damals nachvollziehbar.