Erschienen in:
29.10.2013 | Übersicht
Allergien und Umwelt
verfasst von:
Dörthe Andrea Kesper, Esma Kilic-Niebergall, PD Dr. Dr. Petra Ina Pfefferle
Erschienen in:
Allergo Journal
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Ausgabe 7/2013
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Zusammenfassung
Wie auch andere chronische Erkrankungen des Menschen sind Allergien nicht monokausal begründet — vielmehr entstehen sie durch das Zusammenwirken vielfältiger exogener und endogener Faktoren mit dem Immunsystem. In Zwillingsstudien konnte belegt werden, dass eine genetische Komponente an diesem Zusammenspiel beteiligt ist. Die schnelle Zunahme von Allergien innerhalb der letzten sechs Dekaden deutete darauf hin, dass Umweltexpositionen ebenfalls ursächlich an der Initiation allergischer Entzündungen beteiligt sind. Die epidemiologische Erforschung der Allergogenese führte zur Identifikation von Risiko- und Schutzfaktoren aus der Umwelt, die neue Ansätze für die Prävention und Therapie bieten könnten. Darüber hinaus hat die Translation epidemiologischer Befunde in tierexperimentelle Modelle den Zugang zu den Mechanismen eröffnet, die der Allergieentstehung zugrunde liegen. Zwei Konzepte bildeten die Grundlage für ein neues Verständnis der frühen Immunprogrammierung: erstens die Hygienehypothese, die die Bedeutung mikrobieller Stimuli in der Entwicklung der tolerogenen Immunantwort unterstreicht, und zweitens die Barker-Hypothese, die die Weichenstellung für chronische Krankheitsprozesse im Alter bereits in der Pränatalphase ansiedelt.