Impfung und Schütteltrauma

Zusammenfassung

Impfstoffe gehören zu den wirksamsten medizinischen Präventionsmaßnahmen gegen Infektionserkrankungen. Trotz generell hoher Nutzen-Risiko-Relationen steigt in der öffentlichen Wahrnehmung die Gefahr echter oder vermeintlicher Nebenwirkungen einer Impfung. Die Berichte hinsichtlich einer möglichen Assoziation zwischen einer Impfung und dem Auftreten von Autismus gelten aus wissenschaftlicher Sicht zwar als widerlegt. Trotzdem hat die Zahl erklärter Impfgegner, insbesondere in den USA oder in Großbritannien, deutlich zugenommen. In jüngster Zeit wurden auch Stimmen laut, die einen angeblichen Zusammenhang zwischen einer stattgehabten Impfung und dem Auftreten von Symptomen die als typisch für ein so genanntes Schütteltrauma-Syndrome gelten, postulieren. Die vorliegende Arbeit untersucht die wissenschaftlichen Grundlagen dieser Behauptungen genauer.

Abstract

In clinical practice, vaccines are among the most effective medical preventive measures against infectious diseases. Despite a excellent risk-benefit ratio, public concern about real or perceived adverse events associated with vaccines has increased in recent years. Reports on a purported association between a vaccination and autism, although not supported by a credible body of scientific evidence, have led increasing numbers of parents to blatantly refuse vaccinations for their children, especially in the USA and the UK. Recently, it has been postulated that symptoms generally believed to form the basis of a diagnosis of the so-called shaken baby syndrome in infants, could be the adverse effects of a preceding vaccination. The authors of this article investigated the scientific facts behind these allegations in detail.