Erschienen in:
13.07.2015
Befragung von Zugehörigen verstorbener Palliativpatienten in der ambulanten Versorgung des Palliativnetzes Bielefeld e. V.
verfasst von:
Christine Hoberg, Dipl.-Kfm., MPH, Dietrich Junker, Dr. med. Eberhard Albert Lux, Dr. med. Ulrich Weller, Priv.-Doz. Dr. Dr. Reinhard Bornemann
Erschienen in:
MMW - Fortschritte der Medizin
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Sonderheft 5/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund:
Das Palliativnetz Bielefeld e. V. ist eine Kooperation von Hausärzten und Palliativmedizinern auf Grundlage der „Vereinbarung zur Umsetzung der ambulanten palliativmedizinischen Versorgung von unheilbar erkrankten Patienten im häuslichen Umfeld“. Maßgeblich unterstützt werden die Ärzte von Koordinatoren, die regelmäßigen Kontakt zu den Patienten bzw. Zugehörigen halten und je nach Bedarf andere Kooperationspartner (Pflegedienste, ambulante Hospizdienste, Physiotherapeuten, Psychologen oder Seelsorger) hinzuziehen.
Methode:
Um Daten zum Leistungsumfang und zur Qualität der Arbeit des Palliativnetzes zu erheben, wurde den Zugehörigen vier Wochen nach dem Versterben des Patienten ein Fragebogen zugeschickt.
Ergebnisse:
Insgesamt wurden 105 Zugehörige befragt, 94 Fragebögen konnten zurückerhalten werden. 65% der im Netz eingeschriebenen Patienten verstarben zu Hause. Jeder zweite eingeschriebene Patient war länger als einen Monat betreut worden. Täglich zum Einsatz kamen am häufigsten der allgemeine und der Palliativpflegedienst (52% bzw. 41%), mehrmals pro Woche wurde am häufigsten der Hausarzt in Anspruch genommen (26%). „Sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit der Betreuung durch die Koordinatoren waren 87% der Befragten, mit den Hausund Palliativärzten 73% bzw. 74% und mit den allgemeinen und Palliativpflegediensten je 60%. Die Wahrnehmung der Bedürfnisse und eine schnelle Reaktion auf Beschwerden erfolgte zu über 90% „immer “oder „überwiegend“.
Schlussfolgerungen:
Korrelationen zwischen den deskriptiven Ergebnissen können aufgrund der Stichprobengröße und der teils unvollständigen Antwortfrequenz statistisch nicht sinnvoll berechnet werden, es sind jedoch einige Trends erkennbar. Die Gesamtzufriedenheit scheint mit steigendem Anteil am Versterben zu Hause und mit der Betreuungsdauer durch das Palliativnetz zuzunehmen, was den weiteren Ausbau dieser Strukturen begründen kann.