Umfang:
392 S.
,
22 cm
Ausgabe:
1. Aufl.
ISBN:
3937989099
Inhalt:
Noch immer sind die Bilder der fallenden Schlagbäume an den Grenzübergängen, der jubelnden Massen auf der Mauer am Brandenburger Tor und der sich stauenden Trabis auf dem Kurfürstendamm im kollektiven Gedächtnis der Deutschen. Inzwischen ist die Euphorie verflogen, und es sind vor allem die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der deutschen Einheit, die den Freudenrausch von damals in Ernüchterung gewandelt und vehemente Kritik an den Entscheidungen der politischen Akteure hervorgerufen haben. Aber gab es angesichts der Dramatik des innen- und außenpolitischen Umbruchs wirklich ernst zu nehmende Alternativen? Wäre es möglich gewesen, das Tempo der Wiedervereinigung zu drosseln, um die beiden Teile Deutschlands behutsamer zusammenwachsen zu lassen? In seinem Bericht über das Wendejahr von 1989/1990 erzählt Claus J. Duisberg, der als Leiter des "Arbeitsstabes Deutschlandpolitik" im Bundeskanzleramt maßgeblich an den innerdeutschen Verhandlungen beteiligt war, von der elementaren Dynamik der Ereignisse, denen sich die politisch Verantwortlichen gegenübersahen. Sein Bericht ist nicht nur eine präzise, detaillierte und brillant erzählte Darstellung eines der glücklichsten Jahre in der Geschichte des 20. Jahrhunderts; er ist zugleich auch ein Lehrstück, dass in Zeiten revolutionärer Umbrüche die Geschichte selbst handelnde Kraft besitzt. Nie zuvor ist ein Staat in Friedenszeiten so schnell in der Geschichte verschwunden wie die DDR zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung. Beinahe noch atemberaubender war die Leistung der alten Bundesrepublik, die ehemalige DDR vollständig in die bundesdeutsche Ordnung zu integrieren. Zum 15. Jahrestag der deutschen Einheit legt nun Claus J. Duisberg, von 1986 bis zur Wiedervereinigung im Bundeskanzleramt für die Beziehungen zur DDR zuständig und an der Seite Wolfgang Schäubles maßgeblich an der Ausarbeitung des Einigungsvertrages beteiligt, eine Innensicht der Ereignisse zwischen 1989 und 1990 vor. Kühl und präzise, aber höchst anschaulich berichtet er vom Gang der spannungsreichen Verhandlungen über die Wiedervereinigung und den Einigungsvertrag, dessen juristische und wirtschaftliche Aspekte bisher noch nie so prägnant geschildert worden sind. Duisbergs Erinnerungen könnten sich bald als Standardwerk über die Wendezeit herausstellen. Claus J. Duisberg, 1934 in Frankfurt am Main geboren, trat 1964 in den Auswärtigen Dienst ein, war von 1978 bis 1982 an der Ständigen Vertretung in Ost-Berlin und von 1986 bis zur Wiedervereinigung im Bundeskanzleramt für die Beziehungen zur DDR zuständig. Danach leitete er die Dienststelle des Auswärtigen Amtes in Berlin und war Beauftragter für den Abzug der russischen Truppen. Zuletzt vertrat er Deutschland als Botschafter in Brasilien.
Anmerkung:
Literatur- u. Quellenverz. S. 372 - 386
Sprache:
Deutsch
Fachgebiete:
Geschichte
,
Politologie
Schlagwort(e):
Duisberg, Claus J. 1934-2023
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Deutschland Bundeskanzleramt
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Wiedervereinigung
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Erlebnisbericht
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Autobiografie
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Duisberg, Claus J. 1934-2023
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