In:
Paragrana, Walter de Gruyter GmbH, Vol. 26, No. 2 ( 2017-11-27), p. 26-41
Abstract:
Das Verhältnis von Theater und Alltag ist heute im Wandel begriffen. Als Ereigniskunst ist das Theater mit seinen Praktiken des Hervorhebens und Zeigens traditionell um Außeralltäglichkeit bemüht: Es will seinem Publikum etwas Besonderes bieten, das aus den Routinen des Alltags herausragt. Von daher besteht eine Art natürlicher Distanz zwischen Theater und Alltag, die aber überbrückt werden kann und historisch von vielen (etwa sozialrealistischen oder dokumentarischen) Theaterformen auch schon in Frage gestellt oder überwunden wurde. In jüngster Zeit, so die These dieses Beitrags, ist in verschiedenen Regionen und Bereichen von Theater eine neue, entschiedene Hinwendung zum Alltag feststellbar. Diverse Theaterformen sind nicht nur selbst auf Alltagstauglichkeit ausgerichtet, sondern sollen in den Alltag breiter Bevölkerungsschichten aktiv intervenieren. Dies gilt insbesondere für jene vielfältigen Formen, die unter den Sammelbegriff ‚Applied Theatre‘ gefasst werden. Applied Theatre verändert die globale Theaterlandschaft im großen Stil und mit ambivalenten Folgen, die gerade in der Relation von Theater und Alltag besonders auffallen. Wenn Theater in die Routinen des Alltags eingreift, stellen sich ethische, politische und ästhetische Fragen, die in diesem Beitrag erörtert werden.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
2196-6885
,
0938-0116
DOI:
10.1515/para-2017-0018
Language:
English
Publisher:
Walter de Gruyter GmbH
Publication Date:
2017
detail.hit.zdb_id:
1133144-6
detail.hit.zdb_id:
2462174-2
SSG:
0
Bookmarklink