Format:
1 Online-Ressource (VII, 406 S. 130 Abb., 1 Abb. in Farbe)
ISBN:
9783642920134
,
9783642901560
Note:
Das furchtbare Unglück, das sich im Frühjahr 1930 in Lübeck im Anschluß an Tuberkuloseschutzimpfungen bei Säuglingen ereignete, hat in der ganzen Welt berechtigtes Aufsehen erregt. Zunächst glaubte man vor einem unlösbaren Rätsel zu stehen. An Erklärungsversuchen teilweise absurdester Art hat es im wissenschaftlichen und sonstigen Schrifttum der verschiedensten Länder nicht gefehlt, ebenso wie auch verständlicherweise die mannigfaltigsten Behandlungsvorschläge von sachlich begründeten bis zu ganz phantastischen von überall her in Lübeck zusammenströmten. Die nachstehende Denkschrift bringt die wissenschaftlichen Untersuchungen, die auf Veranlassung und mit Unterstützung des Reichsministeriums des Innern durchgeführt wurden, zum ersten Male in voller Ausführlichkeit. Das Problem wurde von den verschiedensten Seiten her bearbeitet. Zunächst war das Ziel, die Ursache des furchtbaren Unglücks aufzuklären. Dieser Aufgabe dienten vor allem die im Reichsgesundheitsamt ausgeführten bakteriologischen Untersuchungen. Dank dem glücklichen Umstand, daß für den in Betracht kommenden Tuberkelbazillenstamm ein kennzeichnendes Merkmal festgestellt werden konnte, war eine weitgehende Lösung der Aufgabe möglich. Von Anfang an wurde aber auch selbstverständlich dem klinischen Verhalten und der Behandlung der geimpften Säuglinge die unermüdlichste Sorgfalt zugewandt. Die dabei gemachten Beobachtungen ergaben einen reichen Zuwachs an Erkenntnissen für die Pathologie und Klinik der Säuglingstuberkulose. Die wissenschaftliche Auswirkung dieser Feststellungen beruht besonders darauf, daß es genau bekannt war, wann und wie der tuberkulöse Ansteckungsstoff dem Körper der Säuglinge einverleibt wurde
Language:
German
DOI:
10.1007/978-3-642-92013-4
Author information:
Kleinschmidt, Hans 1885-1977
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