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  • Judaica  (2)
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  • Judaica  (2)
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  • 1
    UID:
    kobvindex_JMB00086146
    Format: 127 Seiten , Illustrationen
    Edition: Museumsausgabe
    Content: Karl Arnold - Hans Baluschek - Max Beckmann - Paul Busch - Chas-Laborde - Otto Dix - Dolbin - Heinrich Ehmsen - Michel Fingesten - Lilo Friedländer - Robert Genin - Erich Godal - Rudolf Grossmann - George Grosz - Werner Heldt - Karl Holtz - Karl Hubbuch - Jeanne Mammen - Otto Möller - Gertrude Sandmann - Rudolf Schlichter - Ines Wetzel - Heinrich Vogeler - Gert H. Wollheim - Richard Ziegler Auf das Ende des Ersten Weltkriegs und die Kämpfe der Novemberrevolution 1918/19 folgen Inflation und Arbeitslosigkeit. Berlin ist in Aufruhr, und die Künstler sind es auch: George Grosz seziert die Welt der Ganoven und Huren, Erich Godal dämonisiert in seinem Zyklus "Revolution" die Fabriken, Otto Möller und Heinrich Vogeler zeichnen Volksredner und Menschenmenge, auch der junge Werner Heldt träumt vom Aufstand. So unterschiedlich die künstlerischen Mittel auch sind, kaum einer kann sich der Stellungnahme entziehen. Künstler stürzen sich in das Straßenleben des mondänen, proletarischen oder "lasterhaften" Berlins und finden dort ihre Modelle. Auf dem Großstadtboulevard, an der Bar, hinter den Kulissen einer Revue oder im schummrigen Tanzsaal einer Arbeiterkneipe, an all diesen spezifischen Orten der Großstadt Berlin finden die Zeichner die Gesichter der Straße und damit das Typenreservoir jener Zeit: Revolutionär, Proletarier, Hure, Girl, Garçonne, Strichjunge, Zuhälter, Lustmörder, Kriegsgewinnler, Parvenue, Angestellte. Künstlerinnen wie Jeanne Mammen, Gertrude Sandmann oder Lilo Friedlaender geben der Neuen Frau ein Gesicht: Sie nutzt die neu erkämpften Frauenrechte, geht auf die Universität, wird Ärztin oder Künstlerin. Sie träumt wie Irmgard Keuns berühmtes "Kunstseidenes Mädchen" davon "ein Glanz" zu werden. Sie investiert in ein elegantes Kleid, trinkt im Café ihren Mokka, den Sekt an der Bar und wirft ihre erotischen Fangnetze nach Männern oder Frauen aus. In den Jahren zwischen 1924 bis 1929, der "goldenen" Mitte, berappelt sich Berlin und steigt zur schillernden Großstadt des Vergnügens auf. Boxkampf, Tanzdiele und Zoobesuch gehören zum beliebten Freizeitvergnügen der Kleinen Leute, aufgezeichnet von Künstlern wie Karl Arnold und Heinrich Ehmsen. Doch die Künstler sehen auch die Schattenseiten: Süchtige auf der Parkbank, desillusionierte Huren, arbeitslose Kleinbürger. Der Kampf ums Überleben schreibt sich ein in die Gesichter der Großstadt. Wie heute zieht die Stadt viele Künstler und Schriftsteller aus allen Teilen der Welt an. Dutzende Tagezeitungen und Zeitschriften berichten über die Stars von Bühne und Filmleinwand. Der berühmteste Pressezeichner der Zeit, Dolbin, liefert schnelle, treffsichere Porträts von Bühnenkünstlerinnen wie Valeska Gert, Mary Wigmann oder Lotte Lenya. 1930 erscheint die Mappe Rues et Visages de Berlin, mit einem Text des französischen Diplomaten und Bühnenautors Jean Giraudoux und Zeichnungen von Chas-Laborde. Giraudoux beobachtet das Treiben der Berliner wie der Forscher eine fremde Kultur. Nicht etwa die Theater und die Museen faszinieren ihn, sondern der Körperkult in den Freibädern und die Volksvergnügungen im Lunapark, "die halbe Traurigkeit Berlins und seine doppelte Lustigkeit, diese Mixtur aus Elend, Sklaverei und höchster Freiheit, die das Elixier einer Metropole bildet." Von diesem Elixier haben alle hier gezeigten Künstler gekostet: Was sie mit Stift und Pinsel schilderten, prägt bis heute unser Bild dieser Epoche zwischen expressionistischer Großstadtdämonie und sachlichem Tempo, zwischen Bejahung der Moderne und dem Schatten der Diktatur. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 beginnt die Zerstörung dieser kulturellen Vielfalt: Aufmarsch und Ende. Kritische Künstler gehen in die Emigration. Jüdische Künstlerinnen wie Ines Wetzel, Lilo Friedlaender oder Gertrude Sandmann erhalten Berufsverbot, gehen in den Untergrund oder werden im KZ getötet. Werner Heldts berühmte Zeichnung von 1933/34 bringt auf den Punkt, was die farbige und lebendige Kultur der Weimarer Republik abwürgt und vernichtet: Der Aufmarsch der Nullen.
    Language: German
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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    Book
    Book
    München : edition text + kritik
    UID:
    kobvindex_JMB00071438
    Format: 280 Seiten , Illustrationen
    ISBN: 9783869160504
    Content: Die berühmten 1920er Jahre waren keine "goldenen" wie oft behauptet. Aber es waren wichtige und überaus tolle Zeiten des deutschen Theaters, dem es immer wieder gelang, in allen Gattungen und Genres mit unüblichen Glanzleistungen aus dem Rahmen zu fallen. Die wesentlichen Spielleiter, Direktoren und Dirigenten sorgten dafür, dass die Grenzen zwischen Schauspiel, Musiktheater, Revue, Varieté, Tanz, Pantomime und Kabarett fließend blieben und dass Kunst immer auch wunderbare Unterhaltung war. In Deutschland sind viele Bücher zur Geschichte des deutschen Kabaretts und Erinnerungsbücher namhafter Kabarettisten sowie auch mehrere Sammlungen von Texten fürs Kabarett erschienen. Desiderat blieb eine Geschichte des größten Berliner Kabaretts, das Theater, Operette, Varieté und literarisch-politisches Kabarett erfolgreich mischte, das von seinem artistischen jüdischen Stammkapital auch in der Nazizeit noch reichlich zu zehren verstand, es aber geistig mit zu biederer Kleinkunst verspielte und schließlich nur noch wenig zündende Tingeltangeleien bieten konnte. Der Dramaturg, Theaterhistoriker und langjährige Rektor der Berliner Hochschule für Schauspielkunst ůErnst Buschś Klaus Völker schrieb nun diese Geschichte. Die Schauspieler, Humoristen und Conférenciers Paul Morgan und Kurt Robitschek legten den Grundstein zu ihrer gemeinsamen Kabarettgründung "KadeKo" Ende 1924 in Berlin. Ihr ůKabarett der Komikerś war in den Jahren vor 1933 die künstlerisch bemerkenswerteste Kabarett-Unternehmung. Ihr gelang es, die Traditionen jüdischen Humors, den sinnlichen Schwung und erotischen Esprit französisch-wienerischen Operettentreibens und die Beinartistik amerikanischer Revuen varietéartig mit der Angriffslust literarisch-politischer Kabarettistik wirkungsvoll zu mischen. Nach dem Reichstagsbrand, Ende Februar 1933, wussten die meisten der "Komiker"-Kabarettisten, was die Stunde geschlagen hatte, sie verließen Berlin in Richtung Wien oder Zürich. Zunächst wurde der Nürnberger Theaterdirektor Dr. Hanns Schindler berufen, der dem "KadeKo" bis zu seinem Tod im Februar 1938 mit viel Geschick im Rahmen der von den Nazis tolerierten Opposition Glanz und Publikumserfolge zu ermöglichen verstand. Ab 1. September 1938 war dann Willi Schaeffers, der sich neben vielen anderen um die Konzession für das Haus beworben hatte, der neue künstlerische Leiter. Wurde bis 1933 die Fahne der "Frechheit" hoch gehalten, herrschte nun unter Schaeffers der "Eulenspiegel" - als Hausgeist. Schaeffers blieb dem ůKabarett der Komikerś auch in der Not treu; mit vielen seiner Künstler und Mitarbeiter blieb er in Verbindung, die Nächte der letzten Kriegstage und die Belagerung Berlins überlebte man gemeinsam im zum Bunker ausgebauten Kostümkeller des Hauses. Bereits im Juni 1945 spielte man wieder. Erst von 1949 an konnte das "Kabarett der Komiker" den Vornamen "Neue Scala" wieder ablegen und in eigener Regie als "Willi Schaeffers Kabarett der Komiker" firmieren. In den Jahren 1950-1957 gab Willi Schaeffers mit kleinen Ensembles Kabarettgastspiele in Westdeutschland, Österreich und der Schweiz, er tingelte unermüdlich konferierend durch die Lande und eröffnete 1958 in Berlin wieder ein eigenes Lokal in der Wielandstraße, Ecke Kurfürstendamm: kein "Kabarett der Komiker" mehr, sondern die Kleinkunstbühne "Tingeltangel".
    Language: German
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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